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Unser mini Waldgarten Teil 2

Genug der Lebensweisheiten, jetzt geht es ans Eingemachte. Wie strukturiert man eigentlich eine Neuanlage? Zweidimensional betrachtet am besten in mehrere grobe Zonen, die SIE nach Ihren Bedürfnissen festlegen. Fließende Übergänge sind durchaus wünschenswert und abhängig vom Platz.

Am Beispiel eines befreundeten Gartenprojekts mit Waldgartencharakter haben wir eine „Menschenzone“ mit Grillplatz, Tisch und Lagerhütte, die arbeitsreichere „Intensivzone“ als Waldgarten, eine „Ruhezone“ mit kleiner Baumschule, Teich und Hängematten und natürlich den „Tierbereich“ mit Gehege und angeschlossenem Kompost.

Auch Kl171150938_293265089053979_2761951174163809678_neinvieh macht Mist. Je nachdem ob Sie Tiere halten wollen, trennen sie den dafür vorgesehen Bereich konsequent ab. Die wenigsten Nutztiere verschonen Salat, Kohl und Winterzwiebeln.
Das Gehege lässt sich aber trotzdem zu beiderseitigem Nutzen bepflanzen. Sträucher, Bäume und Futterpflanzen sind gern gesehene Unterstände.
Hühner beispielsweise lieben Bereiche in denen sie sich verstecken können. Fallobst wird vom Federvieh restlos verwertet und für eine gute Belüftung des Komposts ist durch die Scharrtätigkeit gesorgt.
Vergessen Sie trotzdem nicht einen absperrbaren Durchgang für Ihre besten Helfer im Garten zu schaffen.

Kontrollierte Pflegearbeiten durch die Arbeitskraft der Tiere erleichtern Ihnen massiv die Instandhaltung der Krautschicht und halten so manchen Schädling im Zaum!

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3. Zur Klarstellung:

Mit so mancher Pflanzung werden Sie scheitern! Das Zusammenspiel aus Bodenqualität, Vegetationsdichte, Niederschlägen, Windrichtung, Temperatur und Sonnenverlauf wird Ihnen (genauso wie mir) noch so manche Lektion erteilen, selbst wenn Sie sich vorab eingehend informiert haben.
Seien Sie unbesorgt! Durch die breite Basis auf der ein Waldgarten steht, werden Ernteausfälle mithilfe anderer
Kulturen kompensiert.

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Die Milpa wächst uns über den Kopf!

Ein anschauliches Beispiel dafür bietet der Sommer 2021:  mehr Regen als Trockenheit, kühle Nächte und wenig Sonnenschein.
Diese Wetterkapriolen brachten einen Braunfäule bedingten Totalausfall bei Kartoffeln sowie Tomaten mit sich und einen massiven Einbruch bei der Honigernte.
Dafür erglänzten die Bohnen in all ihrer Pracht, mit nie dagewesenem Ernteertrag.
Bis Mitte Dezember reiften die letzten Himbeeren ab und die Weiden der Schafe waren so üppig bewachsen, dass Adipositas bei unseren Wolltieren zu einem Problem wurde.
Kurz gesagt: das Ziel ist Resilienz (dynamische Stabilitätseigenschaft).
Um dorthin zu gelangen gibt es einige Faustregeln, die helfen eine langfristige Stabilität des Waldgarten-Ökosystems zu erreichen:

 

Ausrichtung beachten:

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Sonnenstandsanzeiger

Grundsätzlich ist es sinnvoll, wärmeliebende Pflanzen gen Süden zu pflanzen und auf der Nordseite höher wachsende Sträucher anzubauen.
Gute Erfahrungen haben wir mit Pyramiden- oder Treppenformen sammeln können.

Wärmefänge aus Steinen, Terrassen und Senken gestalten ein wärmeres Mikroklima, in denen selbst in Deutschland Pfirsiche gedeihen können.

 

Nährstoffdefizite nutzen:

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Salbei liebt mageren Kies

Verabschieden Sie sich von jedweder Kunstdüngermentalität. Essbare Leguminosen wie Bohnen oder Erbsen helfen den Boden ausreichend mit Stickstoff anzureichern. Eine Schaufel Kompost genügt oft als Starthilfe in ein gesundes Pflanzenleben.

Bitte beachten Sie: Viel hilft viel! Ist schlichtweg falsch! Oftmals ist Nährstoffarmut durchaus gewollt! So haben beispielsweise zahlreiche Kräuter Probleme mit närstoffreichem Boden. Manche Pflanzen „schießen“ bei zu vielen Nähstoffen ins Kraut oder werden unglaublich anfällig für Blattläuse. Auch Kalk führt in manchen
Fällen zur Ausschwemmung von Nährstoffen und schadet mehr als es hilft, da der PH-Wert Richtung basischen Bereich angehoben wird. Die meisten Pflanzen bevorzugen einen neutralen PH-Wert von 6,5 bis 7,5. Es sei denn sie wollen einen Kalkmagerrasen vorbereiten, dann gilt: „Kalk macht reiche Väter und arme Söhne!“

 

Vegetationsdichte im Auge behalten

Bereits bei dIMG_20210815_161804er Planung sollte über Pflanzabstände nachgedacht werden. Zu eng gesetzte Pflanzen nehmen sich später gegenseitig Licht und Nährstoffe weg und gelangen kaum zur vollen Prachtentfaltung. Daher empfiehlt es sich, regelmäßig die Pflanzendichte zu kontrollieren und gegebenenfalls auszudünnen. Der gezielte Einsatz von eng gesetzten Bodendeckern hingegen, kann das Aufkommen
unerwünschter Beikräuter reduzieren.

 

Das Bodenleben (Edaphon)

Betrachtet 22102016132man den Boden als lebendigen Organismus, klingt es logisch, dass man ihn auch füttern muss. Neben vielen anderen Organismen sind Springschwänze, Asseln, Schleimpilze und Nematoden Teil dieses Systems.

Gerade die unabdingbaren Regenwürmer benötigen eine durchgängige Futterversorgung.
Dafür durchlüften die Blindgänger kostenlos den Untergrund und reichern ihn mit pflanzenverfügbaren Nährstoffen an.

Eine Mulchschicht aus Laub oder Rasenschnitt füttert nicht nur das Bodenleben, es verhindert zudem das Austrocknen der Erde und unterdrückt (bis sich die Bodendecker etabliert haben) den schlimmsten Unkrautdruck.

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Pflanzenfreunde

PflanzeIMG_20220330_084205n wechselwirken mit anderen Pflanzen und reagieren unterschiedlich auf sich verändernde Umweltfaktoren.

Achten Sie auf Gute Nachbarn und Schlechte Nachbarn. Nutzen Sie ähnliche Ansprüche an Licht und Boden bei Ihrer
Pflanzenauswahl.

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Klimawandel im Auge behalten

In die Zukunft denken! Der Klimawandel geht uns alle an, ganz besonders im eigenen Garten. Die besten wissenschaftlichen Prognosen rund um Klimaforschung sind für die Tonne, ignoriert man diese bei der Pflanzenauswahl. Die langfristigen Veränderung der Umweltbedienungen spielen für die Planung unseres enkeltauglichen Gartens“ eine wichtige Rolle.

Achtung! Das Fazit gilt nur für Süddeutschland!:IMG_20210828_104247
– Wärmere Temperaturen im Winter

– Deutliche Zunahme der Niederschläge im Winter

– Kaum Niederschlagsveränderungen in der Menge aber mehr Starkregenereignisse im Sommer, was weniger pflanzenverfügbares Wasser bedeutet

-Deutlich mehr heiße Tage!

– Mehr Tropennächte im Sommer weniger Frosttage im Winter und frühere
(letzte) Frosttage im Frühling

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Ostergeschenk für die CityFarm? Hier unser Spendenaufruf:
Obstbäume spenden Bienen Futter, sind eine Zukunftsinvestition für unsere Kinder, Freunde fürs Leben und bieten hochkarätigen Lebensraum! Bitte helft uns alte Sorten vor dem Aussterben zu bewahren! Die Stadtsparkasse Ausgburg hat es vorgemacht und 1500 Euro gespendet!

Download
Ein kleiner Anreiz: Wer spendet und dies uns mitteilt, bekommt ein Beerenstrauch geschenkt! Blau-, Stachel-, Johannis- Kamtschatka-, oder Josta Beeren stehen zur Auswahl!

Frohe Ostern und tausend Dank für eure Unterstützung!
Eure CityFarmer

Gelb ja gelb sind alle unsre…..

Weiden.
Ja es sieht schon alles etwas nach Steppe aus, aber nun zeigt sich schon wieder ein kleiner grüner Schimmer und wir hoffen, dass die Natur noch einmal richtig Gas gibt und uns einen güldenen Herbst beschert.

Der kurze Herbsteinbruch gibt uns die Möglichkeit endlich wieder einen Artikel zu verfassen und Euch zu berichten, was sich in den letzten Wochen alles zugetragen hat.

Kein Bock zum Lesen? Dann kommst Du HIER zur Bildergalerie!

Unser letzter Beitrag war die Einladung zum Heufest im Juli.

In den heißen und trockenen Sommertagen zeigte sich ausgerechnet der 22. Juli verregnet, der einzige Tag in diesem Zeitraum. Wir ließen uns jedoch nicht davon abhalten, das Fest trotzdem stattfinden zu lassen.
Wie erwartet, kamen natürlich viel weniger Besucher. Jene aber die kamen, konnten unser Angebot voll auskosten und wir hatten endlich einmal Zeit mit allen zu reden, selbst etwas von dem leckeren Kuches des
Lechcafes zu essen und am Lagerfeuer zu sitzen.

Die Tomatenüberraschung der Saison: Blush Tiger

Besonders beliebt war unsere Tomatenverkostung. Zwar konnten wir von unseren 50 Sorten nicht alle zur Probe anbieten aber dennoch eine gute Auswahl bereit stellen.
Die Farbpalette reichte von rot über pink bis hin zu grün, was sich auch in den Namen widerspiegelte: z.B. „Blush Tiger“, „Thai Pink Egg“ oder „Smaragdapfel“. Auch geschmacklich unterschieden sich die Früchte stark voneinander.
Schnell stellte sich die Sorte „Blush Tiger“ als Liebling der Verkoster heraus, was unseren Eindruck gestätigte, die Sorte schmeckt ausgesprochen gut, sehr obstig mit leichtem Aprikosenaroma.

Für alle Tomatenliebhaber gibt es jetzt noch einen Tipp.
Am 16. September findet im Botanischen Garten der Regionalvermarktertag statt. Dort wird die CityFarm mit einem Stand zum Thema Tomatenvielfalt präsent sein. Natürlich gibt es wieder eine Verkostung und Ihr könnt gegen eine kleine Spende die Samen Eurer Lieblingstomate gleich mitnehmen!
Benni wird am benachbarten Stand seine „Möbelbau Rustikus“-Stücke das erste Mal der Öffentlichkeit präsentieren. Mit dabei auch unser Riesen-Jenga zum Spielen und Ausprobieren!

Cherry-Vielfalt

 Da wir gerade bei Terminen sind: am 29. September von 14 bis 18 Uhr haben wir das letzte Mal in 2018 unsere Pforten für Euch geöffnet! Hoffen wir, dass diesmal das Wetter mitspielt und uns einen goldenen Herbsttag beschert, denn der letzte Termin gestaltete sich ein wenig nass.

Jeder Zentimeter Schatten wird ausgenutzt, denn im dicken Pelz wird es warm.

Zwar hat es diesen Sommer nur wenige Regentage gegeben, trotzdem fielen einige unserer Termine sprichwörtlich ins Wasser. Doch wir sind darüber nicht böse, denn jeder Tropfen Regen war in diesem Dürresommer willkommen!
In den letzten Tagen hat es bei uns 20 Liter pro Quadratmeter geregnet, was aber noch lange nicht den Wasserspeicher im Boden auffüllen konnte.

Und wir hatten noch Glück! In anderen Regionen Deutschlands verwandelte sich das Land in eine gelbe, vertrocknete Wüstensteppe.
Viele Schaf- und Ziegenhalter gaben ihre Herden auf, weil im Sommer schon das Winterheu verfüttert war und kein Neues geschnitten und getrocknet werden konnte! Die Lage ist dort noch immer prekär.
Wer die Tierhaltung nicht aufgab und irgendwie durchhielt, hat nun mit Heupreisen von über 100 Euro pro großem Rundballen zu kämpfen.
Zum Vergleich: in einem normalen Jahr kostet dieser um die 30 Euro, wir zahlen bei unserem Bauern um 35 Euro (auch weiterhin, da die Schmutterwiesen genug für einen Schnitt produzierten und er ein wirklich anständiger Mensch ist).

Unser Krainer Steinschafe.

Doch auch ein paar Kilometer nördlich von Augsburg gab es Gebiete, die im Juli schon so trocken waren, dass auch hier teilweise die Schafhaltung aufgegeben wurde.
So kamen wir zu unseren Krainer Steinschafen. Eine robuste, sehr ursprüngliche alte Rasse, die auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Haustierrassen steht. Man nennt sie auch „Ötzis Haustiere“, da sie aus den Torfschafe der Jungsteinzeit entstanden.
Nun haben wir schon Ötzis Haustiere und Wikingerschafe!

Krainer Steinschafe gelten als stresstolerant, krankheitsresistent und genügsam und passen damit bestens zu unseren Skudden!
Auch ihre Wolle lässt sich wunderbar zum Spinnen und Filzen nutzen. Da werden wieder viele Sitzfellchen und andere filzige Arbeiten entstehen und Rohmaterial für Filzkurse im kommenden Jahr geliefert.
Aber die Rasse kann noch etwas anderes, es handelt sich um eine Milchschafrasse!
Sobald wir also wissen, wie sich unsere Platzverhältnisse entwickeln, werden wir einen neuen Bock in die Herde stellen und endlich wieder Lämmer groß ziehen (Ildi hat schon ganz schlimmen Lämmerentzug). Die Krainer Auen (so nennt man ein weibliches Schaf) wollen wir dann natürlich auch melken und uns an Butter, Jogurt und Frischkäse versuchen.
Wie Ihr seht, langweilig wird uns nie…

Ildi und ihre Schäfchen

Aktuell steht die Herde noch einige Tage im Krötenbiotop Ecke Gablinger Weg. Dort sollen sie in Rahmen des Projekts „Weidestadt Augsburg“ des Landschaftspflegeverbands Augsburg Entbuschungsarbeit leisten und die Goldrute verbeißen. Die Tiere machen ihren Job wie immer hervorragend und haben beim Klettern und Herumtoben an den Kieshängen und auf den Wurzelstöcken auch noch sichtlich Freude!

Vor allem die Kräuter haben vom heißen Sommer profitiert.

Unserem Garten erging es noch sehr gut im Vergleich zu manchen Wiesenflächen. Obwohl das Wasser beizeiten aufgebraucht war, verhinderte unsere konsequent aufgetragene Mulchdecke Schlimmeres.
Nur Zucchini, Kürbisse und Bohnen benötigten ab und zu eine Extragießkanne Lebenselexier.
Da das Frühjahr relativ mild war, gibt es eine Obstschwemme auf der Farm.

Unsere Bäume tragen das erste Mal Früchte und davon so viele, dass die Äste drohen abzubrechen!
Für uns ist das ein ganz besondere Spende, denn vor 4 Jahren pflanzten wir die damals noch kleinen Bäumchen und hofften sie mögen sich gut entwickeln.
Nun können wir das erste Mal (seit der alten Farm) wieder eigenes Obst essen und einkochen.

Arg gelitten haben dagegen die Bäume an der Wiese vor der Farm. Die Lieblingsunterstellplätze der Schafe sahen Anfang August schon aus wie normalerweise im Oktober der Fall. Auch unsere Wiesen waren durchgehend von einem steppigen Farbton gekennzeichnet. Trotzdem reichten die Flächen aus, dass wie unsere Tiere erst ab Mitte August mit Heu zufütterten.

Die Wiese vor der Farm mit durstenden Buchen.

Sollten die kommenden Jahre weiterhin sehr trocken ausfallen, werden die Buchen den Trockenstress wohl nicht überstehen. Die Natur selbst wird sich anpassen, denn sie besitzt eine natürliche Resilienz. Das heißt die Fähigkeit sich verändernden Umwelteinflüssen entsprechend anzupassen.
Wir Menschen müssen dies aber erst lernen. Unser erster Schritt in diesem Jahr war das Mulchen. Sobald irgendwo Rasenschnitt anfiel, wurde dieser auf den Beeten verteilt.
Dies hat mehrere Vorteile. Einmal wird der Boden selbst geschützt und verliert bei starker Sonneneinstrahlung weniger Wasser.
Weiterhin füttern wir damit die Mikroorganismen im Boden und die produzieren das was wir im garten brauchen: guten Humus.

Vielleicht habte Ihr schonmal gelesen (für mehr Informationen hier ein Link zur Uni Münster), dass in einer Handvoll gesunder Erde bis zu bis zu 10 Milliarden Bodenlebewesen vorkommen können. Die wollen natürlich Futter, und viele davon ernähren sich von lebender und toter organischer Substanz.

Ein gesunder Garten braucht etwas Wildwuchs!

Mit den Lebewesen im Boden ist es ähnlich wie mit unseren Untermietern in Darm. Wenn sie gut gefüttert werden, bleiben wir gesund! Ist nun der Boden gesund, geht es den darin wachsenden Pflanzen auch gut, denn sie sind in einem engen Netzwerk über Pilze und andere Mikroorganismen verbunden, sozusagen gut verwurzelt.

Nun mag mancher einwerfen, dass dies Schnecken anlocken wird!
Ja, das ist natürlich so, denn Schnecken mögen unser Gemüse zum Fressen gern.
Aber über trockenen Boden schleimen sie nicht gern, da kommt eine weiche Mulchschicht gerade recht, die förmlich dazu einläd sich den Salat schmecken zu lassen.
Nur haben die Schnecken nicht mit unseren Gartenbewohnern gerechnet. Die Laufenten Masha und ihr starker begleiter Arni durften in diesem Jahr sogar brüten. Nun laufen zuckersüße gelbe Schnatterlinge durch den Garten und lernen neben Fliegen fangen wie gut Nacktschnecken schmecken!

Unsere laufenten-Familie.

Zum Thema Garten und Saatgutgewinnung besuchte uns im August das Filmteam vom Bayrischen Rundfunk für die Sendung Querbeet. Einen ganzen Tag lang wurde fleißig gedreht wie wir Kohl- und Gurkensamen gewinnen. Am 3. September um 19 Uhr kann man den Beitrag sehen. Wir sind auf jeden Fall schon seeeeeeeeeeeehr gespannt, ob sich unsere Gesichter fürs Fernsehen eignen.

Haha, wir sind im Fernsehen!
Bild: Stephan Grabler

Da es im Beitrag um Saatgut geht, haben wir schon jetzt einen Termin für unsere Saatgutbörse festgelegt. Im Jahr 2019 wird unser CityFarm-Saatgutfest am 02. März von 14 bis 17 Uhr stattfinden!

Genug der Termine und noch kurz zu einem anderen Thema: die Bienen.

Die Anfänge des Bienenmuseums.
Foto: Stephan Grabler

Leider mussten wir Anfang des Jahres unseren alten Imker verabschieden.
Doch die Stellplätze blieben nicht lange leer, denn zwei Imker aus dem Imkerverein Gessertshausen unterstützen uns nun bei der Bienenhaltung.
Im Zuge der Einzuges der neuen Bienchen wurde die Bienenhütte entrümpelt und erhielt innen wie auch außen eine neue Verkleidung.
Das Besondere liegt nun im Inneren der Hütte versteckt. Dort sammelten wir über den Frühling und Sommer Ausstellungsstücke rund um Bienen und Imkerei, um ein kleines Bienenmuseum einrichten zu können.
Schauobjekte haben wir nun schon jede Menge, es fehlt nur noch einen didaktische Aufbereitung. Diese wird im Rahmen einer Zulassungsarbeit von einer Studentin der Didaktik Biologie an der Uni Augsburg übernommen.
Über den Winter soll alles katalogisiert und mit Schautafeln und Beschriftungen versehen werden. Wir freuen uns sehr über diese Kooperation und sind schon gespannt, wie sich unser kleines Museum entwickeln wird!

Zum Abschluss nehmen wir Euch mit auf einen Rundflug über die Farm. Danke an Martin von Lichtbild-Kopter!

Erntezeit

Seit einiger Zeit ist die für den Gärtner schönste Zeit des Jahres angebrochen, in der er die Früchte seiner Arbeit einfahren kann. Das Jahr war vom Wetter her optimal für Tomaten, Kürbisse und co, leider auch für die Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Wer uns schon besucht hat, dem ist sicher unsere Mehltauplage aufgefallen, die den Kürbissen und Gurken schwerst zu schaffen machte. Trotz intensiven Sprühens mit Jauchen und Levkojen bekam Benni weder den Echten noch den Falschen Mehltau unter Kontrolle. Doch trotz allem, ist unsere Kürbisausbeute dieses Jahr nicht übel.

Leckere Kürbisse auf der CityFarm!

Leckere Kürbisse auf der CityFarm!

Doch was machen mit den vielen Kürbissen? Diese Frage stellen sich sicherlich einige Kürbisgärtner. Da haben wir ein paar Tipps zum artgerechten Umgang mit Kürbissen für euch:

Lagerung: der Kürbis braucht Menschennähe und lebt am liebsten im unmittelbaren Umfeld zu seinen Bezugspersonen. Im dunklen und kalten Keller fühlt er sich so gar nicht wohl und setzt vor Traurigkeit Schimmel und Fäule an.
Und so lagert ihr eure Kürbisfreunde am besten: reinigt sie von eventuellen Bodenresten und setzt sie entweder dekorativ direkt in der Küche oder in der Speisekammer auf ein Tuch. Gern kann auch gestapelt werden, denn Cucurbita sind Rudelfrüchte. Nun müsst ihr regelmäßig eure Freunde kontrollieren, ob sie irgendwo weiche Stellen bekommen. Diese sollten dann möglichst bald gegessen werden.
Trocken und bei Zimmertemperatur halten Kürbisse ohne Wunden mehrere Monate. Auch der dekorative Aspekt ist nicht zu verachten. Wer braucht schon Zierkürbisse, die kann man ja nicht essen nachdem die Herbstdeko weg muss! Auch essbare Kürbisse sehen toll aus und können durchaus einige Zeit draußen der Treppe oder der Terrasse einen herbstlichen Erntecharakter verleihen. Und natürlich freut sich jeder Kürbis und wie auch sein Gärtner über erstaunte und lobende Worte der Besucher.

Schon wieder Kürbissuppe?
Die Kürbissuppe ist wohl die verbreitetste Variante kulinarischer Kürbisfreuden. Damit ihr aber nicht jeden Tag ein Schüsselchen Suppe schlürfen müsst, stellen wir euch unsere Lieblingsrezepte vor.
Aber Achtung, nicht jeder Kürbis lässt sich zu Mus kochen. Es gibt auch Spaghettikürbisse, die man einfach in den Backofen schiebt. Heraus kommt ein Kürbis dessen Fleisch sich in leckere spaghettiähnliche Schnüre verwandelt hat. Andere Kürbisse behalten ihre Konsistenz und eignen sich eher zum Einlegen und Einmachen. Klar kann man auch mit dem Zauberstab nachhelfen und pürieren was der Strom hergibt.
Die Schale kann nur beim Hokkaido mitgegessen werden! Alle anderen Kürbisse müssen geschält werden, was oft nicht so einfach ist wie z.B. beim Kürbis Türkenturban oder Bischofsmütze. Hier ist oft ein Löffel der Retter in der Not. Einfach das Fleisch rauskratzen, falls die Schale zu hart zum schälen ist.

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Kürbis-Pie provencale
für 2-3 Personen

250g Blätterteig oder geriebener Kuchenteig
2 EL natives Olivenöl
500g mehliges Kürbisfleisch (Hokkaido oder Muskatkürbis schmecken am besten)
etwas gehackte Chili oder Peperoni
1 EL fein gehackte Rosmarinnadeln
1 Zweiglein Thymian, Blätter abzupfen und verwenden
Pfeffer
Salz

Guss
3 Eier von glücklichen Hühnern
120g Rahm oder süße Sahne
120g geriebener Parmesan (anderer Hartkäse geht auch)
Paprikapulver
geriebene Muskatnuss
Pfeffer und Salz

Kürbisfleisch klein würfeln und zusammen mit Chili oder Peperoni und den Kräutern im Öl einige Minuten dünsten. Das Fleisch darf noch nicht ganz durch sein! Danach würzen und erst einmal zur Seite stellen.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Den Teig ausrollen und auf das Blech oder in eine Auflaufform legen. Mit der Gabel mehrere Male den Boden einstechen.

Das Kürbisfleisch auf dem Teigboden verteilen und den Guss darüber schütten.

Noch ein paar Flöckchen gerieben Käse darüber (der Hauptteil des Käses ist im Guss) und ab in den vorgeheizten Backofen damit! Im zweiten Einschub von unten ca. 30 Minuten backen.

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Kürbiskuchen (geht auch mit Zucchini!)

3 Eier
2 Tassen Rohrohrzucker oder Honig
1 Tasse Öl
2 Tassen geriebener Kürbis
3 Tassen Mehl
Vanille
½ Tasse Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse oder auch Sonnenblumenkerne
½ Teelöffel reines Salz (ohne Zusätze!)
½ Päckchen Backpulver
1 Teelöffel Zimt
nach Geschmack noch je 1 Teelöffel Muskat oder geriebene Nelken
1Teelöffel Natron

Eier, Zucker (Honig) und Öl verrühren

Kürbis zugeben und unterrühren.

Mehl, Backpulver, Natron und Gewürze nach und nach unterrühren. Nüsse erst zuletzt unterheben.

Den Teig in eine Kastenform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. 50 Minuten bis 1 Stunde backen.

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Gefüllte Hokkis

Besonders lecker sind auch gefüllte Hokkaidos!
Hierzu nehmt ihr die kleinsten auffindbaren Hokkaidokürbisse, schneidet sie längs auf und entfernt die Kerne.

Die Auflaufform fetten und 3-5 klein gewürfelte Tomaten drin verteilen. Dann Kürbishälften einpassen und diese entweder mit Käse oder Hackfleisch (von fair gehaltenen Tieren) füllen.
Den Käse oder das Hack könnt ihr nach Belieben würzen!

Als Guss 1 Becher Sahne mit 2 Eiern verrühren und Gewürze (z.B. Rosmarin, Thymian und Basilikum, Salz, Pfeffer) zugeben und zwischen die Kürbisse schütten.

Käse darüber reiben, am leckersten ist Parmesan!

Im vorgeheizten Backofen ca. 45 – 50 min bei 170 Grad backen. 

Die Kürbis- und Chiliernte steht an!

Die Kürbis- und Chiliernte steht an!

Aber nicht nur die Kürbiszeit bringt uns viele Leckereien ins Haus, auch die Apfelernte ist im vollen Gange. Die Verwendung von Äpfeln ist sehr vielfältig, einfach nur essen ist nur eine Variante.
Vergangenes Wochenende hatten wir auf der CityFarm zwei Veranstaltungen mit dem Thema Apfelzeit. Wir haben leckeren Saft hergestellt, Apfelmus gemacht und Bratäpfel am Lagerfeuer gegrillt, was vor allem den Kindern Riesenspaß machte.
Wer noch einen alten Dampfentsafter aus Omas Zeiten besitzt, der weiß wie schnell und einfach man einige Flaschen puren Apfelsaft selbermachen kann! Heiß in saubere Flaschen abgefüllt, bleibt dieser verschlossen mindestens ein Jahr haltbar. Die „Reste“ können dann als leckeres Kompott oder als Apfelmus genascht oder auch in Gläser abgefüllt werden.
Wer keinen Dampfentsafter besitzt oder einfach zu große Mengen Äpfel, der kann sich an örtliche Obstbauvereine wenden, denn einige besitzen Saftpressen wie der Obst- und Gartenbauverein Thierhaupten. Auch die mobile Saftpresse der Gebrüder Bürgle aus Hurlach ist dieses Jahr wieder in und um Augsburg unterwegs.

Die ersten Äpfel!

Die ersten Äpfel!

Die Apfelernte macht natürlich viel Arbeit und auch müssen die Bäume gepflegt werden, damit auch in den kommenden Jahren reichlich Früchte wachsen.
Deshalb bieten wir euch an, euch bei der Apfelernte zu unterstützen. Selbst Hochstämme sind für Benni kein Problem, zur Not wird sogar mit Seil und Klettergurt geerntet. Auch kann Benni euch Tipps zur richtigen Baumpflege geben.
Als Ausgleich für unseren Einsatz würden wir gern einen kleinen Teil der Ernte in den CityFarm-Kreislauf aufnehmen.

Gerne dürft ihr uns auch euer Fallobst bringen oder wir holen es ab. Denn wir wollen auch dieses Jahr wieder Apfelsaft pressen lassen und sind über alle Apfelspenden (unser Termin ist der 11.10.12) dankbar.

Hier erreicht ihr uns:

Benni – 0157/34003658
cityfarmaugsburg@gmx.de

Fotos vom Arbeitseinsatz

Unser Arbeitzseinsatz am 07. März war ein voller Erfolg! Die Sonne strahlte und machte die Arbeit bei frühlingshaften Temperaturen zur Freude. Viele Hände haben mit angefasst und viel haben wir geschafft. Das Mistfrühbeet wurde angelegt, Obstbäume geschnitten, das Holz gehäckselt, die Zauspfeiler einbetoniert, ein Gartentor gebaut und ein Erdsieb und Sägebock entstanden aus kreativen Bastlerhänden. Zwischendurch ein Päuschen mit Kaffee, eigenem Saft und leckeren Essen. Rainer von Bambus-Augsburg borgte uns Erdbohrer und Handbagger zum Ausheben der Löcher für die Pfähle.

Am Abend zauberte Franzi uns eine fantastische Lagerfeuerstelle, die auch gleich eingeweiht wurde. So fand der schöne Tag einen gemütlichen Ausklang am Lagerfeuer.

Die Fotos könnt ihr unter Gallerie CityFarm anschauen!

Als besonderen Clou fotografierte Jens den Trouble um den Häckselplatz und setzte die fleißigen Helfer in einer Zeitrafferaufnahme in Szene.

HIER WIE VERSPROCHEN DER LINK ZUR ZEITRAFFERAUFNAHME!

>>>HIER KLICKEN<<< UND ANSCHAUEN!

Vielen Dank allen Helfern und Unterstützern!

Lehrmeister Opa Rolf

Auf unserem Grundstück stehen viele Obstbäume, die dringend einer fachmännischen Pflege bedürfen. Doch das Wissen darum muss auch erst einmal erlangt werden. Dazu besuchte Benni 4 Tage lang Ildi´s Opa in Kayna. Vielleicht erinnert ihr euch an ihn. Im letzten Jahr halfen wir dort bei der Apfelernte (Fotos davon sind in der Gallerie zu finden). Unter Opa Rolfs Fittiche kam ihm die große Ehre zu das in einem gesamten Leben gesammelte Wissen über Obstbaumschnitt und -pflege zu lernen. Zusätzlich gab es noch Einweisungen in richtiger Kompostierung und allgemeinem Gartenwissen.

Hier nun für euch Benni´s Bericht:

„Was bringt einen 87 Jahre alten DDR Maurer mit einem 24 jährigen verzogenen Wessi-Junglehrer zusammen? Das kann eigentlich nur eines: Eine lebenslange Liebe zur Natur! Denn nur noch wenige Menschen besitzen die Fachkenntnisse die diese Generation durch Krieg und Mangelversorgung notgedrungen in sich trägt und die leider Schritt für Schritt verloren gehen. In modernen Zeiten muss alles ohne viel Aufwand, möglichst effizient und am besten sofort passiert sein.

Nun ergibt sich aus modernem Lebenswandel und althergebrachtem Wissen ein Interessenskonflikt. Die Fähigkeit Geduld zu üben! Vieles in der Natur braucht zunächst einmal Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Ein junger Obstbaum braucht mindesten 3 Jahre bis er überhaupt Früchte trägt. Ein Kompost ein bis zwei Jahre bis er reif ist doch ein guter Boden benötigt ein Leben lang liebevolle Fürsorge. Dies war wohl die schmerzlichste Lektion in meinem viertägigem Gedankenaustausch mit der grauen Eminenz des Gartenbaus: Rolf Klöppel. In stundenlanger Kleinarbeit und mit einigen Portionen unendlicher Geduld veranschaulichte er mir in praktischer Arbeit was es alles zu beachten gilt. Wenn zum Beispiel Schritt für Schritt ein gealterter Apfelbaum verjüngt und ausgedünnt werden soll. Gewichtslast, Beschattung durch andere Äste, Neuanlage von Leittrieben, Propfen, Okulieren und vieles vieles mehr was es zu beurteilen und zu können gilt.

Opa´s Garten in Kayna

Opa´s Garten in Kayna

Ohne mich zu verurteilen oder zu belächeln antwortete er gelassen auf meiner vielfach recht naiven Fragen. Die für ihn selbstverständlich gewordenen Handgriffe weiterzugeben bereitete ihm sichtlich Freude. Dazu kam, dass die Zusammenhänge im großen Ganzen für mich nachvollziehbar darzustellen nicht immer ganz einfach war, unerfahren wie ich bin. Reisighaufen für Igel gegen Schnecken, Vogelhäuschen in Obstbäumen gegen Apfelwickler und Läuse. Falsche Düngung als Urgrund für das Auftreten von saugenden Insekten und richtige Belüftung zur Gewinnung eines reines Kompost gehörten nunmal zum Grundwissen eines guten Gärtners. Auch welche Pflanze Wann, Wo, und Warum geschnitten gedüngt, geköpft oder ausgegeizt werden muss ist eine Wissenschaft die mir noch lange Kopfzerbrechen bereiten wird.

Nichtsdestotrotz haben mich diese vier Tage zusammen mit „Opa Rolf“ einen gewaltigen Schritt nach vorne gebracht und meinen Wissensschatz vervielfacht. Seine Grad der Erfahrung und überragende Erkenntnisse scheinen für mich unerreichbar doch ich bin zuversichtlich auch einmal ein „alter Hase“ des Gartenbaus zu werden. Hoffen wir, dass die Umstände in denen ich all dies lernen darf nicht die gleichen sind wie bei Opa Rolf. Krieg, Besatzung und Mangelversorgung sind gute Lehrmeister aber „Opa Rolf „ ist besser. Mein unendlicher Dank sei dir gewiss.“