Saatgutbörsen abgesagt

Japanische Trüffel Orange

Liebe Tomatenfreunde,

leider setzten sich die wegen Corona ausfallenden Veranstaltungen fort.

Sowohl die Saatgutbörse der Stadt Augsburg am kommenden Samstag (19.02.2022), als auch unsere eigene Saatgutbörse am 26.02.2022 sind abgesagt.

Statt dessen werden am 19.02.2022 im Botanischen Garten Saatgutkisten aufgestellt, wo sich Besucher gegen Spende ein paar Tütchen mitnehmen können. Auch von uns wird eine kleine Auswahl dabei sein!

Damit Ihr alle trotzdem an Eure Saaten kommt, werden wir die Saatgutverteilung wieder online organisieren.
Dafür schaut Ihr
HIER unter dem Reiter „alte und seltene Nutzpflanzensorten“.

Drachentränen

Spätestens am 26.02.2022 werden alle Listen unseres Angebotes online sein. Darunter z.B. Bohnen, Kürbisse, Blattgemüse, …

Wenn Ihr Euch etwas ausgesucht habt, schreibt einfach eine EMail mit Euren Wünschen an uns: cityfarmaugsburg@gmx.de

Bitte bedenkt, dass wir das alles rein ehrenamtlich machen!
Aus diesem Grund werden die Bestellungen gesammelt und nur 1x die Woche versendet. Es kann also ein paar Tage dauern, bis Ihr Euer Saatgut in den Händen haltet.

 

Veranstaltungstipp

Für alle, die den Frühling und das Gesumsel und Gebrumsel in unseren Gärten nicht mehr erwarten können, hat unsere Freundin Tine Klink (Insektenrangerin der Umweltstation Augsburg.) ein spannendes Online-Angebot.

Kennt ihr schon die Insektenrangerin der Umweltstation? Sie kommt zu euch in eure Gärten oder auf eure Balkone und berät euch, wie ihr diese insektenfreundlich anlegen könnt. Auch auf der kleinsten Fläche kann man was für Insekten tun, Inspiration könnt ihr euch beim kostenlosen online-Vortrag holen. 

Die Online-Veranstaltung findet per Zoom statt.
Bitte melden Sie sich bis zum 22.02.22 unter t.klink@us-augsburg.de an, einen Tag vor der Veranstaltung erhalten Sie dann den Link.


Weitere Infos im Link:

Balkon und Garten insektenfreundlich gestalten

Kleine Ballade von Sumpf und Sand

Liebe Cityfarmfreunde,

lange habt Ihr von uns nichts mehr gehört. Die City-Farm-Mühlen stehen aber beileibe nicht still.
Bedingt durch die aufregenden Zeiten in denen wir leben, verändert sich der gesamte Alltag auf unserem ehrenamtlich betriebenen Minibauernhof.

Die fehlenden gemeinsamen Arbeitseinsätze erfordern ein grundsätzliches Umdenken: Von einem gut funktionierenden „Paukenschlagaktionismus“ mit vielen Helfern wechselten wir notgedrungen in einen „Eichhörnchenmodus“ bei dem Einzelne in vielen kleinen Schritten die notwendige Arbeiten voranbringen.
Sowohl für das Miteinander unserer Ehrenamtlichen (viele kennen sich wegen der Kontaktreduzierung nicht einmal mehr persönlich) als auch für große Projekte wie der Neubau des Schafstalls ist Social Distance reines Gift.
Auch Kleinstlandwirten mit “nur“ zwei Duzend Schafen und einer Handvoll Hühner ringen die coronalen Umstände einiges an Spontanität, Erfindungsreichtum und Geduld ab. 
Auch weiterhin bitten wir dringend darum, von spontanen Besuchen abzusehen und bitte erst nachzufragen, ob ein Besuch möglich ist.

Kompost für den Schulgarten der Didaktik der Biologie an der Uni Augsburg.

Ein gutes Beispiel (mit glimpflichem Ausgang) ist hierfür ein Spontanbesuch eines Kaffekränzchens während einer Kompostaktion mit Studenten der Universität Augsburg. Dank einer langjährigen Kooperation mit der Didaktik Biologie hatten wir die Ehre den Lehrschulgarten mit frischem Dünger zu versorgen. 5,8 Kubikmeter gut verrotteten Dungs.
Glücklicherweise waren helfende Hände vor Ort, von denen aber jede einzelne dringend gebraucht wurde. Die Menschenobergrenze war (zumindest nach meinem Empfinden) erreicht.
Plötzlich steht eine Gruppe Rentnerinnen vor der Türe, die extra den „langen und beschwerlichen Weg“ auf sich genommen hatten, um uns zu besuchen. Umsonst!
Mit einem kurzen Vorab-Anruf wäre die Angelegenheit erklärt gewesen. Die sogar schon geboosterten Seniorinnen hätten ihre Impfnachweise mitgebracht und dank eines klaren Termins die Farm exklusiv besuchen dürfen.
So blieb mir nichts anderes übrig als die Damen „den langen und beschwerlichen Weg“ zurückzuschicken und mich dafür zu entschuldigen, dass heute das Gelände nicht betreten werden darf. „Metzgersfahrt statt Kaffefahrt“, wie eine der humorigen Mitsiebziger schalkhaft meinte.
Wenige Tage später staksten die Damen glücklich und mit passendem Schuhwerk ausgestattet durch den Hühnerstall.

Wir wollen uns nicht beschweren, denn trotz ausgefallenen Märkten, geplatzten Veranstaltungen und Einlasskontrollen kommt die Farm einigermaßen über die Runden. Das verdanken wir unseren Paten und großzügigen Spendern.
Ein herzliches „Vergelts Gott“ an alle Unterstützer! Ihr seid KLASSE!
Für den Advent 2021 hatten die Farmer einhellig beschlossen keine Weihnachtsspendenaktion zu starten. Wir dachten uns: „Wer hat vor Weihnachten nicht schon genug um die Ohren?“ Man beweist ja nicht nur in der staden Zeit ein großes Herz durch die Unterstützung sozialer Projekte.
Anderen helfend unter die Arme zu greifen, sei es mit Tatkraft, einer Packung Schrauben oder einer kleinen finanziellen Zuwendung kommt das ganze Jahr gut an. Gerade die unerwarteten Gaben bescheren (zumindest mir) die größten Glücksmomente….

Das Mäh-mal Team.

Statt dessen bewarben wir uns bei onefortheplanet.de um eine Förderung unseres innerstädtischen Beweidungsprojektes „Mäh-mal“. Jeden Monat werden dort 3 Projekte vorgestellt, von denen eines die Förderung erhält. Über eine Abstimmung wird der Gewinner ermittelt. Im Dezember war es soweit, wir kamen in die Endrunde und mit Spannung erwarteten wir das Ergebnis. 
Unsere wolligen Rasenmäher konnten mit 402 Stimmen den Sieg erringen! 
Wir freuen uns sehr darüber und sagen TAUSEND DANK! 
Mit dem Geld können wir unsere Zaunanlage mit einem Solarmodul aufrüsten, was und das leidlichen hin und her schleppen der schweren Batterie erspart.
Zudem kaufen wir neue Zäune, denn nach 2-3 Jahren ist ein Weidezaun in seiner elektrischen Leitfähigkeit eingeschränkt. Durch den dauerhaften Einsatz auf der Weide nagt der Zahn des Wetters an den Drähten.
Hier könnt Ihr noch mehr dazu erfahren –> https://onefortheplanet.de/projektvorstellung-cityfarm-augsburg/

Apropos Glücksmoment: Wer einen Bioweihnachtsbaum gekauft hat, darf den gerne bei uns „entsorgen“. Die Schafe lieben es die harzig schmeckenden Triebspitzen und Lametta freien Ästchen abzuknabbern.
Warum Lametta frei? Unsere Wollbande sind Wiederkäuer und die unverdaulichen Zinkverbindungen sind giftig. Wobei der Gedanke durchaus amüsant ist, würden unsere Rasenmäääher auf einmal glitzerndes Konfetti pupsen.
Optische Abwechslung für den Bauern. Dann würden sich bei Starkregen die aufschwimmenden Böllerchen auch besser vom Untergrund absetzen.
Zur Erklärung:  Wer in letzter Zeit bei uns vorbei geschaut hat, mag die Pfützen, die eher kleinen Seen ähneln aufgefallen sein.
Durch die Verwandlung der Winterweide in ein (noch halbfertiges) Biotop ertrinken wir gerade im Schlamm durch das oberflächlich abfließende Wasser. Im Verlauf diesen Jahres wanderten deswegen zur Bekämpfung des Sumpfes sage und schreibe 20 Tonnen Sand auf Wege, Stellplätze und Weiden.
Schubkarre für Schubkarre zur Entmatschung glitt so manche Schweißperle durch den schwammigen Untergrund und verlor sich in der braun-grauen Pampe der CityFarm.

Keule mag auch keinen Schnee.

Die wässrigen Bedingungen scheinen allerdings uns Menschen mehr zu stören als unsere Tiere.
Alle außer Keule, unser Wüstenhund aus Afrika, mit dem Alias „Sandling“. Der stakst mit angewidert verzogener Schnute durch den knöcheltiefen Schlamm und nutzt jede trockene Insel zum Verweilen. 
Wasser in jeglichem Aggregatzustand begeistert ihn wenig.
Keules Lieblingswetter? Hochsommer mit 30 Grad und Trockenheit. 

Mittlerweile bemühe ich mich darum der ausufernden Sumpflandschaft durch mit Steinen gefüllte Drainagelöcher Herr zu werden, leider nur mit mäßigem Erfolg. Wer dahingehend gute Ideen oder Erfahrungen hat darf diese uns gerne mitteilen! Nur zur Vorwarnung: Allzutief graben haut leider nicht hin, da sich eine undurchdringliche, stark verdichtete Bauschuttschicht unter unserem Schaf-Winter-Domizil befindet, zumindest bei den bisher gebuddelten Drainagen.

Zu guter Letzt: Eine Freudennachricht! Der CityFarm ist ein weiterer Strike im Kampf um den Erhalt unserer heimischen Tierwelt gelungen.
Als Träger der „UnDekade biologische Vielfalt“-Auszeichnung der Vereinten Nationen können wir stolz verkünden, dass sich eine weitere seltene, „unübersehbare“ Art angesiedelt hat. Unübersehbar, deshalb, weil diese Lumpen die Wände meiner Bienenhütte als löchriges Nudelsieb hinterlassen und sich auch gerne mal in bewohnten Bienenkästen einnisten. Sehr verstörend bei der Varroa Winterbehandlung, wenn dem Herren Imker das aufgeschreckte Tier plötzlich mit weit aufgerissenen Augen aus dem Bienenstock heraus panisch angafft.
Keine Angst! Dem Kleinen ist nichts geschehen, da er für einen Umzug in ein flauschiges Domizil durchaus zu haben war. Der beinahe Vegetarier, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen hat, verbringt seine siebenmonatige Winterruhe nun einmal in Vogelkästen, Baumhöhlen und eben Bienenbehausungen. Biene und Bilch leben anscheinend in Harmonie.
Willkommen auf der Cityfarm Augsburg kleine Siebenschläfer!

Danke an Tobias für das tolle Bild!

Tomatenglück und Lämmersegen

Liebe CityFarm-Freunde,

keiner hat damit gerechnet aber der August schenkt uns tatsächlich 2 Wochen Sommer! Besser 2 Wochen Sommer, als gar kein Sommer. Dieses Jahr müssen wir ja froh sein, die Sonne überhaupt begrüßen zu dürfen.

Freude bereitet das aktuelle Wetter nicht nur uns, sondern auch den Tomaten im Gewächshaus.
Aber was für ein bescheidenes Tomatenjahr!
Schon im Juli hat die Braunfäule alle unsere Pflanzen im ungeschützten Freiland dahingerafft. Sogar braunfäuleresistente Sorten hatten keine Chance gegen die Übermacht des Pilzes.

An dieser Stelle möchte ich einen Irrtum aufklären. Braunfäuleresistenz bei Tomaten bedeutet nicht, dass die Pflanzen die Erkrankung nicht bekommen können. Sie halten nur länger durch, als andere Sorten und wachsen in guten Sommern den Sporen einfach davon.
Wird der Pilzdruck aber zu hoch, wie in diesem Jahr, haben auch sie kaum eine Chance.

Vintage Wine

Nur im Gewächshaus gedeihen die Stauden noch gut und haben nur wenig Pilzbefallprobleme. Die Ausbeute an Früchten ist zwar nicht so hoch wie die letzten Jahre aber ganz in Ordnung. Es fehlte bisher eben die Sonne, was die Früchte mit fehlender Süße und flacherem Aroma quittierten.
Trotzdem sagen wir: jede Tomate zählt und nehmen Samen aus jeder Beere (ja Tomaten zählen zu den Beeren), die der Sorte entsprechend ist. In besseren Tomatenjahren wird sich auch das Aroma auch wieder besser entwickeln.

Momentan bekommen wir sehr viele Anfragen zu unseren Tomatensorten, nachdem am Montag auf Querbeet im BR ein Bericht über uns lief. Darin stellen wir unsere Lieblingssorten des Jahres vor und freuen uns, dass es so viele Tomatenfreunde gibt, die den Beitrag gesehen haben. Danke Euch für das viele Lob!
Sendung verpasst? Hier geht es zur Mediathek:

Lucky Tiger

https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-2601046.html

Aber auch einige scheinbar verärgerte Gartenfreunde sind unter den EMail-Schreiblingen, die entrüstet fragen, wieso wir Freilandtomaten präsentieren können, wo das Jahr doch ganz und gar kein Tomatenjahr ist.
Solche Anfragen sind schon etwas verstörend, muss ich sagen. Man kann auch freundlich nachfragen.
Das sind aber zum Glück nur Ausnahmen, denn 99% der Tomatenfreunde sind sehr nett und sympatisch!

Allerdings liebe Freunde lasst Euch sagen: der Beitrag wurde vor 2 Jahren gedreht! Da war noch keine Rede von Corona (es trägt auch niemand Maske im Film) oder einem miesen Sommer. 2019 war ein hervorragendes Tomatenjahr mit wenig Braunfäule oder anderen Pflanzenkrankheiten. Deshalb konnten wie da Freilandtomaten präsentieren!

Unsere Eierkolletion 2021

Leider sind jedoch einige der Sorten nicht mehr verfügbar, wie z.B. Sprite. Diese hätten wie dieses Jahr im Nachbau gehabt. Was passiert ist, muss ich wohl nicht noch einmal erläutern.

Weiterhin bekommen wir zahlreiche Anfragen, wann man uns auf der Farm besuchen kommen kann.
Leider ist dies aktuell aufgrund der hohen Arbeitsbelastung einfach nicht möglich.

Zudem arbeiten wir alle ganz normal, was den Zeitrahmen für die Farm selbst nochmal weiter eingrenzt. Das tut uns sehr leid aber es geht nicht anders.

Jedoch könnt Ihr uns gerne am 19.9.2021 im Botanischen Garten besuchen. An diesem Tag findet von 10-17 Uhr der Regionalvermarktertag statt, auf dem wir wie immer mit unserem Woll- und Tomatenstand vertreten sind.
Dabei haben wir natürlich unsere neuen Sorten von 2021! So z.B. Utenok, Candy Sweet Icicle, Shadow Boxing, Vintage Wine, Lucky Tiger, Goldene Königin,…

Aber nun genug der Tomaten und zu anderen süßen Dingen: Lämmchen!

Charchar und Spot

Dieses Jahr hatten wir einen richtigen Lämmersegen, der alle Herzen hat dahinschmelzen lassen. Allerdings auf eine etwas andere Weise, als erwartet.
Aber beginnen wir von vorn.

Ende letzten Jahres holten Miri und Ildi zwei Schafe aus dem Allgäu: Charchar mit den Schlappohren und die alte Dame Paula. Unerwarteterweise stellte sich Charchar als tragend heraus.
Eines Tages wunderten wir uns, warum das Schaf so komisch läuft. Also eingefangen und untersucht. Unter der langen ,schönen Wolle fanden wir ein prall gefülltes Euer. Zwei Wochen später kam dann die prächtige Dame Spot zur Welt.

Klar kann man ein Lämmchen alleine in der Herde mitlaufen lassen. Da wir aber eine andere Form der Schafhaltung leben und uns das Wohl unserer Tiere sehr am Herzen liegt, musste ein zweites Lämmchen als Spielkamerad her.
So kauften wir in der Nähe von München bei einem Schäfer den kleinen Londo, seine magerne Mama und Homer. Homi war nicht geplant, verzauberte aber mit ihrem lieben Wesen Ildi sofort, sodass wir mit drei statt mit zwei Schafen nach Hause kamen.
Wie erhofft freundeten sich Spot und Londo an und entwuchsen als dicke Kumpels dem Winzligsdasein.

Später setzten sich Benni und Tobias in den Kopf dringend eigene Schafe zu wollen und kauften von einem Bauern zwei Flaschenlämmer.
Määähgan und Määährlin wurden dort von Hand aufgezogen und dadurch dummerweise mehr auf den Menschen, als auf andere Schafe geprägt.
Das war einerseits lustig, da sie sich wie Hunde aufführten aber auf der anderen Seite fehlte Ihnen das schaftypische Verhalten, was früher oder später zu Problemen in der Herde führen kann.
Heute, ein paar Monate später, hat es sich etwas gebessert. Sie laufen jetzt zu 30% bei der Herde mit. Außer Määährlin, der braucht öfters einen Schubser in die richtige Richtung. Es ist also noch ausbaufähig.

Und zu Guterletzt euterte vor ca. einer Woche plötzlich Homer auf. Wir dachten bisher, das liebenswerte Schaf sei einfach nur fett. Nun, sie war fett und tragend.
Wenn sich das Euer füllt und richtig prall wird, dauert es in der Regel noch zwei Wochen, bis die Geburt ansteht. Daher machten wir uns keine Sorgen, denn wir hatten ja noch Zeit. Pustekuchen! Vorgestern kam Homer nicht mit der Herde heim. In großer Sorge, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte, liefen wir ins Biotop (die aktuelle Weide).
Schnell entdeckten wir unsere Homer auf einem Sandhügel unter einem Gebüsch. Und neben ihr stand ein propperes Lämmchen mit zuckersüßer Färbung, das uns interessiert beobachtete. Quasi in der Natur geboren, waren wir die ersten Zweibeiner seines Lebens!
Und dann kommt auch noch einer und hebt einen hoch und trägt einen rum, während die Mama panisch mähend den Zweibeiner umkreist!

Aber keine Sorge, die beiden bekamen einen kuscheligen Stall für sich alleine und werden erstmal 3 Tage von der Herde separiert. Das liegt u.a. an Schlitzi, die sehr böse mit neuen Lämmern umgeht und der kleine Mann die ersten Tage in Ruhe die Welt entdecken soll.

Das solls erstmal gewesen sein und wir wünschen Euch wunderbare Spätsommertage!

Vielleicht sieht man sich auf dem Regionalvermarktertag im Botanische Garten.

In der Box rechts oben sehr Ihr unseren weiteren Termine.

Neuster Nachwuchs 1 Tag alt.

Ab in den Frühling!

Liebe CityFarm-Freunde,

heute gibt es ein paar Neuigkeiten, was sich so getan hat in den letzten Wochen.
Corona hält uns ja noch immer in Atem aber die Arbeit auf der Farm geht trotzdem immer fort.

An dieser Stelle möchte ich gleich darauf hinweisen, dass die Farm bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Wir müssen uns wie alle anderen an die Regeln halten und tun dies auch. Deshalb bitten wir von Anfragen, ob man „vorbei“ kommen könne, abzusehen.

Wenn es wieder möglich ist Besucher zu empfangen, werden wir an dieser Stelle einen Tag der offenen Gartentür ankündigen, an dem ein Besuch möglich ist.

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Die enge Welt der Hühner

Vergrößertes Hühnergehege

Die Seuchen begleiten uns tagein, tagaus. Nicht nur, dass wir immer noch Blauzungen-Sperrgebiet sind (Schafseuche), auch die armen Hühner sind schon wieder an der Reihe – von uns selbst mal ganz abgesehen.
Seit ein paar Wochen gilt die Aufstallpflicht für unsere Hühner und Enten. Diesmal open-End und wir müssen damit rechnen, dass es sich bis weit in den Sommer hinein zieht.

Normalerweise kommt in diesem Fall immer ein Brief vom Veterinäramt, in welchem die Stallpflicht angeordnet wird. Also alles verwaltungstechnisch richtig und für uns Halter nachvollziehbar.

Diesmal jedoch haben wir aus den sozialen Medien davon erfahren. Und da uns eine gewisse Skepsis in Bezug auf Nachrichten aus dem Internet innewohnt, folgte der Griff zum Smartphone. Die Nummer vom Veterinäramt war schnell herausgesucht und schon war ein sehr freundlicher Beamter am Apparat, der uns über alles aufklärte. Vielen Dank nochmal für das nette, sympathische Gespräch! Das Vet-Amt löst normalerweise eher Angst und Schrecken bei Tierhaltern aus. 😉

Aber nun war klar, dass es sich nicht um Fake News handelt. Aufgrund der coronalen Unterbesetzung waren diesmal einfach keine Briefe raus gegangen.

Der schöne Merlin.

Für eine kleine handvoll Hühner wäre das Ganze sicher nicht das Problem gewesen. Aber wenige Wochen vorher hat unser lieber Rachmed 30 Hühner bei einem Bauern gerettet, die ausgestallt und geschlachtet werden sollten. Eine Teil zog bei ihm ein und ein Teil bei uns.

Dazu kam noch, dass wir uns von unserem geliebten Dino verabschieden mussten und einen neuen, ebenfalls wunderschönen Araucana-Gockel aus der Nähe von Schwabmünchen bekamen. Da war eine Aufruhr im Hühnerland!
Logisch, dass unsere Schar not amused war, gestresst kaum mehr Eier legten und sich gegenseitig an die Gurgel gingen.
Also haben wir fast 500 Euro zusammengekratzt, um die Außenvoliere um 6x3m zu erweitern.
Danke an dieser Stelle für unsere Hühnerpaten, denn einen Teil konnten wir von den Patenschaften bezahlen.

Nach zwei Tagen war der Auslauf fertig, sogar mit Lichtplatten im Dach, damit es nicht zu dunkel und schattig darunter ist.
Und die Hühner? Die sind sehr zufrieden, legen wieder Eier und können sich jetzt besser aus dem Weg gehen.
Auch der schöne Merlin weiß den Platz zu schätzen und kräht jeden Morgen auf dem vergessenen Spaten dem Tag seinen Gruß.

Auf Insta hat ildi_von_der_cityfarm gefragt, was denn als Einrichtung für unsere Hühner noch sinnvoll wäre. Mehrfach kam die Antwort: eine Hühnerschaukel! Natürlich wurde diese gleich in die Tat umgesetzt. Nur die Hühner wissen bisher noch nichts damit anzufangen.

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Zurück aufs Fensterbrett

Wir hatten an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass es dieses Jahr leider keine Jungpflanzen von uns geben wird.
(Werbung für unser Buch) Warum genau steht in unserem Buch „Urban Gardening mal anders 2“ von Benjamin Vogt, Kapitel: Coronale Disfunktion, welches es mittlerweile auch als Hörbuch zu kaufen gibt. Natürlich gehen die Einnahmen wieder zu 100% an die Farm!

Da wir keine größere Anzuchtsmöglichkeit mehr haben, mussten wir zurück aufs Fensterbrett. Da der Platz natürlich mehr als beschränkt ist, reicht es gerade so für unseren eigenen Bedarf.
Es tut uns daher sehr, sehr leid Euch dieses Jahr nicht mit unseren tollen Tomaten beglücken zu können.
Samen jedoch haben wir noch mehr als genug, diese findet Ihr HIER.
Noch ist es zur Tomatenanzucht nicht zu spät! Wir haben auch erst vor wenigen Tagen die Cherrytomaten gelegt. Die Pflanzen wachsen das locker raus und haben nur wenig Verzug in der Reife.

Leider ist ab Montag dem 12.04. erst mal wieder lockdownmäßig dicht. Aber der Bioladen „Kraut und Rüben“ nebenan hat trotzdem auf und viele Pflanzen stehen dort zum Verkauf bereit.
Auch habt Ihr die Möglichkeit in der Gärtnerei anzurufen und eine Bestellung aufzugeben. Euch wird dann ein Pflanzenpaket geschnürt, welches über den Bioladen abholbar ist.

Wenn die Gärtnereien noch/wieder offen sind, lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch in St. Elisabeth. Diese Woche werden dort die Tomaten im Akkord getopft und es sind einige sehr spannende Sorten dabei! Wir haben uns auch schon die ein und andere reserviert.

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Gartopia

Gartopia

Im vergangenem Jahr haben wir zusammen mit dem Forum Plastikfrei den Bessermachenpreis der Lechwerke gewonnen. Daraus entstand im Herbst nicht nur eine wunderbare Veranstaltung mit dem Titel „Tomatensafari“, sondern auch eine ganz neue Fläche.

In der Nähe zur Farm erhielten wir 500m² aus dem Landfundus der Lechwerke für vorerst 4 Jahre pachtfrei, um die Farm zu erweitern und einen neuen Garten anzulegen.

Entstanden ist daraus das Projekt „Gartopia“, ein Gemeischaftsgarten, der aktuell von 14 motivierten Gartenfreunden angelegt wird.
Wer schon einmal einen Garten neu angelegt hat, weiß um die harte körperliche Arbeit die dahinter steht, wenn man Land urbar macht.
Den ein und anderen plagen da regelmäßig Rücken- und Armschmerzen aber so langsam kann man einen Garten erahnen. Natürlich stehen auch in Gartopia Artenvielfalt, Biodiversität und Kulturpflanzen nicht im Widerspruch. Wir versuchen das Konzept des naturfreundlichen Gartens der CityFarm auch dort zu etablieren.
Letztes Jahr erhielten wir ja die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt für unser Gartenkonzept.

Für mehr Artenvielfalt!

Auch wenn uns das Wetter gerade nicht hilfreich ist, so haben wir doch schon Einiges geschafft. Vor allem unser schöner Zaun ist nennenswert, welcher WildKacker von unseren Beeten fern halten soll.
Ja, richtig gelesen, Wildkacker und zwar in größerem Ausmaß…. auch die dort hinten aufkommende Müllmenge ist wirklich beachtlich und traurig.
Da denkt man, es wäre ein schön verstecktes Eck, wo kaum jemand hin kommt … Pustekuchen, mitnichten. Von LKW-Fahrern die dort ihre Ruhezeiten einhalten bis zu Autoposern und Jugendlichen, die sich ihren McD-Snack einverleiben, ist in unserer Nachbarschaft alles zu finden. Langweilig wird es da auf keinen Fall und wir versuchen ein freundliches Miteinander zu finden.

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Und was sind unsere Pläne für 2021?

Na, die haben wir sicher!
So wollen wir endlich wieder Lämmchen! Nach der Lämmerpause der letzten 2 Jahre haben wir beschlossen, dass wir wieder Nachwuchs wollen. Im Frühjahr wird ein potenter Bock der Rasse Coburger Fuchs einziehen und ein paar ausgewählte Mädels (voraussichtlich Elfie, Chwebacca und Chefin) dürfen mit ihm den Sommer verbringen.
Wenn dann alles geklappt hat, regnet es an Weihnachten zuckersüße Lämmchen.

Ein weiterer Plan ist der Besuch von zwei Mittelaltermärkten mit unserem Wollstand. Dort zeigen wir Schauspinnen und verkaufen gegen eine Spende unsere Wollprodukte. Natürlich sind wir alle gewandet, unser Zelt ist ein richtiger Mittelaltermarktstand und wir tauchen ein in das Leben vor ca. 800 Jahren. Kommt uns doch besuchen, wenn die Märkte stattfinden können!

Do. 13.5.2021 bis So. 16.5.2021
2. Mittelaltermarkt zu Altenstadt
Triebstr. (Festplatz)
86972 Altenstadt

Fr. 23.7.2021 bis So. 25.7.2021
1. Mittelaltermarkt Hohenpeißenberg
Bergstr. 82383 Hohenpeißenberg
(der findet wirklich oben auf dem Berg statt!)

Urban Gardening mal anders 2

Einige haben es sicher schon in den Händen oder zumindest davon gehört:
„Urban Gardening mal anders 2“ ist seit ein paar Wochen im Handel erhältlich!

Unser fleißiger Benni hat die Coronazeit wirklich gut genutzt und der CityFarm Augsburg ein weiteres wunderbares Büchlein beschert. Seinen unverwechselbaren Schreibstil findet man natürlich auch in diesem Buch wieder. Unterhaltsam, zum Schmunzeln und Nachdenken erzählt er die Story der neuen CityFarm ab dem Umzug. Von 108 LKWs bis zu den ersten Lämmchen.

Das Buch kostet 9.99 Euro und geht wie immer zu 100% an die CityFarm!
Wenn Ihr uns also unterstützen wollt, dann ordert ein, zwei oder drei Büchlein für Euch selbst, Freunde und Verwandte. Ziel ist, davon die Pacht für 2022 zahlen zu können.

Auf Wunsch gibt es natürlich eine Widmung des Autors.

Gerne könnt Ihr ein Buch direkt bei uns bestellen oder in allen gängigen Bookstores (außer Amazon 😉 ).

ISBN-10 : 375262082X
ISBN-13 : 978-3752620825

Start ins neue Jahr

Blue Orange

Liebe CityFarm-Freunde,

wir wünschen Euch ein wunderbares, kreatives, energievolles und vor allem gesundes 2021!
Wir selbst schauen hoffnungsvoll ins neue Jahr und nutzen die Winter- und Lockdownzeit neue Ideen zu ersinnen, Pläne zu schmieden und die Farm als lebendigen und bunten Ort langfristig zu erhalten!
Trotz der Rückschläge wie dem Ausfall der Saatgutbörse oder dass wir in diesem Jahr keine Jungpflanzen für Euch ziehen können, geben wir nicht auf und nutzen die freigewordenen Energien für neue Projekte.

Saatgut

Wie schon erwähnt, muss unser jährliches Saatgutfest aufgrund der Corona-Situation Anfang März ausfallen. Ihr wisst ja selbst, wie viele Besucher immer da sind, sodass es für uns nicht möglich ist, ein Hygienekonzept zu erstellen und es dann auch umzusetzen.

Daher bieten wir Euch die Möglichkeit unser Saatgut (Ihr wisst: aus rechtlichen Gründen nur zu Dekozwecken verwenden) gegen eine kleine Spende an unser Projekt zu bestellen.

Endlich haben wir es geschafft, unsere Listen zu aktualisieren und Euch HIER auf unserer Seite zur Verfügung zu stellen. So eine Kette aus Bohnen- und Tomatensamen ist auf jeden Fall ein Hingucker!

Viel Spaß beim Stöbern!

Afternoon Delight

Winter auf der Farm

Ansonsten ist auch auf der Farm endlich der Winter angekommen und alles liegt in einem Dornröschenschlaf. Der Schnee schützt unsere Pflanzen vor großer Kälte und die Tiere ziehen sich freiwillig am Abend in ihre Behausungen zurück.

Waliser Schwarznase Obiwan

Alle Tiere?
Nein, die wollige Bande scheint sich bei Schneesturm erst richtig wohl zu fühlen!
Da wird sogar draußen geschlafen, bis der Raureif die Wolle bedeckt oder man eingeschneit ist.

Vor allem Obiwan genießt das Wetter!
Waliser Schwarznasen fühlen sich bei rauer Witterung wesentlich wohler, als in sommerlicher Wärme. Da sieht man wieder, dass die Tiere eigentlich einer Gebirgsrasse angehören.

Nun möchte ich Euch noch von Paula Pine und der schönen CharChar berichten.
Vor zwei Wochen holten wir die weiße Schlappohrdame der Rasse Bergschaf und ihre beste Freundin, eine erfahrene Merino-Mixlady, aus der Nähe vom Starnberger See.

Neue Schafe müssen grundsätzlich 2 Wochen in Quarantäne, nein nicht wegen Corona, sonder um unsere Herde zu schützen, sollten sie doch eine Krankheit mitbringen.
Außer 3 Tage Schnupfen, die Paula Pine ein wenig rotzeln ließ, sind die Beiden bei bester Gesundheit und durften jetzt in die Herde einziehen.

Nach ein wenig Gerangel, hatten sie sich schon nach kurzer Zeit integriert. Das ist ungewöhnlich, denn es dauert in der Regel wesentlich länger, bis sich alle gegenseitig akzeptieren!

Für uns und für die Schafe auf jeden Fall ein Grund zur Freude. Heute kamen sie mir schon als Teil des wolligen Gemenges entgegen und haben scheinbar auch schon engere Freundschaften geschlossen.

Die schöne CharChar.

Die schöne CharChar eroberte kurz nach ihrem Einzug sofort das Herz der CityFarm-Freundin Tine vom (Werbung) Kreativraum Pfersee, die nun Patin des lieben Schafmädchens ist.

Aber auch die neugierige Paula Pine steht bereit, Euch zu begeistern! Auf unserer Patenseite könnt Ihr sehen, welche Tiere sich einen Menschenfreund wünschen.

Da auch uns Corona vor allem das finanzielle Leben schwer macht, freuen wir uns über jeden Paten und jede Patin.
Mit dem Geld bezahlen wir das Futter und die Tierarztkosten der Tiere.

Als Pate/in seid Ihr Teil der CityFarm-Gemeinschaft und könnt Euer Tier besuchen kommen, füttern und die Abläufe auf der Farm kennenlernen.

Besonder interessant ist eine Patenschaft auch für Spinner/innen, Filzer/innen und Wollfreunde im Allgemeinen. Denn bei Interesse bekommt Ihr von Eurem Tier einen Teil der Wolle als Rohwolle oder auch gewaschen und kardiert zugeschickt.

Aus organisatorischen Gründen können KEINE halben Patenschaften vergeben werden!

Noch eine kleine Erinnerung an unseren Weihnachtskalender. Eigentlich wollten wir ihn zum Neujahr wieder offline nehmen, haben uns aber entschieden Euch das Hörbuch noch etwas länger kostenlos zur Verfügung zu stellen.
24 Tage – 24 Kapitel von unserem CityFarm-Buch „Urban Gardening mal anders“ vorgelesen vom Autor selbst Benjamin Vogt.

Auf unserem YouTube-Kanal CityFarm Augsburg könnt Ihr Euch die Playlist anhören.

Alltag auf der Farm und Weihnachtskalender

Liebe CityFarm-Freunde,

Weihnachten steht vor der Tür und pünktlich zum 1.12. hat es sogar geschneit! Hoffen wir, dass es nicht das letzte Mal diesen Winter war.

Auf der Farm läuft alles seinen Gang, die Tiere interessiert nicht, mit welcher Krise sich die Welt gerade herumschlägt.
Sie wollen täglich raus aus dem Stall und regelmäßig Futter. Für uns ist dieser Alltag auf der Farm ein Stück Normalität. Auch wenn wir unsere CityFarmer aufteilen müssen und viele Dinge daher nur kleckerlesweise getan werden, beherrschen die Routinearbeiten den Tag.

Der Morgen beginnt mit der Kaninchenfütterung, wenn sie gerade mal nicht ausgebrochen sind.
Dann heißt es Loch finden und die Tiere bitten, sich wieder in ihr Gehege zu begeben.
Danach werden die Hühner aus dem Stall gelassen und gefüttert.
Dem folgen die Enten, die meistens schon lautstark nach der Öffnung der Türe rufen. Ihr erster Gang ist jeden Tag zum Wasserbecken, um ein Bad zu nehmen. Ist dieses zugefroren, dann entfernen wir natürlich wenigstens einen Teil der Eisschicht.

Heusackinspektion

Nun folgen die Schafe. Begrüßt vom Mähkonzert werden die Raufen mit gutem Heu aus dem Schuttertal aufgefüllt.
Skeptisch werden die trocknen Grasfasern angekostet und manchmal unwillig im Heusack gestöbert, wenn die Ration mal etwas zu hartfaserig ist.
Doch die genügsamen Wollfreunde finden trotzdem genug zu fressen und die harten Halme werden einfach herausgezogen auf auf dem Boden verstreut.
Noch Wasser enteisen und gegebenenfalls auffüllen.
So beginnt für uns der Tag.

Am Nachmittag ist Leckerliezeit! Nachdem die Hunde unerm Apfelbaum Kracker suchen dürfen, wird für die Schafe ein Eimer Brot klein geruft.
Ihr erinnert Euch vielleicht, dass Schafe nur unten Zähne haben und oben eine Kauplatte. Deshalb muss das Brot zerkleinert werden. Nach ein paar Äpfelchen dazu und los kann es gehen.

Das Brot holen wir übrigens jede Woche vom Fairteiler beim Contact in Haunstetten.
Dort fällt auch jede Woche zahlreiches, nicht mehr so gutes Gemüse an und auch jede Menge Äpfel.
Die Hühner und Kaninchen freuen sich über das Grün und gerade die Gackerbande macht sich freudig über jeden angewelkten Salatkopf her.
Da fliegen die Fetzen und es wird sich um jedes Stück gestritten. Jedes Mal wieder ein Schauspiel!

Der Eimer Bot und Äpfel wird nun bei den Schafen in die Futterkisten verteilt. Natürlich sind es so viele Kisten, dass es kein Gedränge gibt und jeder seinen Teil abbekommt.
Auch hier ein Schauspiel! In wildem Galopp stürmt die Herde die Kisten. Brot ist für die Wollträger wie für uns Schokolade. Nicht unbedingt gesund aber sooooo lecker!

Gibts jetzt endlich Futter?

Keule, die Krähen und Spatzen räumen nach der Fressparty ordentlich auf. Währenddessen wird wieder die Raufen mit Heu bestückt und das Wasser kontrolliert. Nun dämmert es schon, was heißt die Hühner bewegen sich (eventuell) von alleine in den Stall.
Eigentlich würden sie lieber, wie ihre wilden Verwandten, draußen auf den Bäumen und Büschen schlafen. Aber das geht aufgrund der Raubtiere natürlich nicht.
Manchmal muss dann mur dem Stecken nachgeholfen werden.
Da fühlt man sich schonmal wie Michl aus Lönnerberga. Ja, unsere Hühner haben auch schon angegorene Früchte gefuttert, mit Hingabe! 😉 

Nachdem die Enten und Hühner dann endlich im warmen Stall sind, die Kaninchen ihr Abendmahl erhielten, ist dann auch für uns Feierabend.
Manchmal ist der Abend so einladend, dass noch ein kleines Lagerfeuer entzündet wird.

Feuerkorb

Wenn ich an die alte Farm denke, ist sie kaum vergleichbar mit der heutigen CityFarm 2.0. Fast kann man uns schon als Bauernhöfchen bezeichnen, denn allein die Fläche hat sich fast vervierfacht.
Auch konnten wir früher nur weniger Tiere halten, Schafe hatten wir da noch nicht. Geträumt habe ich (Ildi) aber schon davon, war doch meine Kindheit von den wolligen Freunden geprägt.
Man sagt, die Schafleidenschaft würde in jeder Generation einen oder eine packen. Es hat sich auf jeden Fall bestätigt! Ich erinnere mich noch an Pipi in den Augen, als das erste Lämmchen geboren wurde.

Auf der alten Farm war daran aber noch nicht zu denken.
Kennt Ihr das alte Gelände noch? Diese 600qm mit den alten, wunderbaren Obstbäumen und unserem kleinen Kinderspielhaus als Hühnerstall.

Wunderschönes Wetter lockte viele fleißige Hände auf die CityFarm.

Die alte kleine Farm.

Wer jetzt in Erinnerungen schwelt, darf sich freuen, denn wir haben uns für Euch etwas ausgedacht.
Sicher kennt Ihr unser Büchlein „Urban Gardening mal anders“, geschrieben von unserem Benjamin Vogt.
Er hat sich, aufgrund coronaler Arbeitspause hingesetzt, und das Buch als Hörbuch eingesprochen.

(Da schon einige Nachfragen kamen: das 2. Buch ist kurz vor der Veröffentlichung! Die Geschichte der neuen CityFarm.)

Nun aber zurück zu unserem Geschenk an Euch, einem Weihnachtskalender zum Anhören!
24 Tage – 24 Kapitel von Urban Gardening mal anders (Zufall, es hat tatsächlich genau 24 Kapitel!), vorgelesen von Benni.
Auf Youtube haben wir eine Playlist, auf der jeden Tag ein neues Türchen geöffnet und damit ein neues Kapitel veröffentlich wird. Hier könnt Ihr Euch die erste Folge anhören. Viel Freude damit!

Die CityFarm in Corona-Zeiten

Lieblingstomate Orange Russian.

Liebe CityFarm-Freunde,

heute wollen wir Euch ein kleines Update geben, wie wir durch die Krise kommen/gekommen sind. Es ist ja noch nicht vorbei.

Die Farm finanziert sich, wie Ihr sicher wisst, nicht nur über Spenden und Patenschaften, sondern auch über unsere Spendenverkäufe, vor allem aber über den Jungpflanzenverkauf im Mai.
Seit Jahren sind wir mit unserem Stand auf dem Frühlingsfest im Interkulturellen Garten „Grow up“ dabei.
Da das Fest aber aus verschiedenen Gründen ausfallen musste, überlegten wir uns einen Tomaten-Lieferdienst ins Leben zu rufen. Die Pflanzen konnten online bestellt und dank der ersten Coronalockerungsmaßnahmen auch selbst in der Gärtnerei abgeholt werden.
Zahlreiche Bestellungen wurden aber auch im Stadtraum Augsburg von uns geliefert.

Es war ja zu Beginn der Vorzuchtsaison nicht abzusehen, wie sich das Jahr 2020 entwickelt, denn sonst hätten wir weniger Pflanzen angezogen.
Nun wollten wir nicht auf 2000 Jungpflanzen sitzen bleiben oder diese auf den Kompost befördern. So war, wie sicher für viele andere auch, die Onlinebestellung der einzige Weg.

Es lief alles in allem gut aber ehrlich gesagt, möchten wir das nicht wieder machen müssen. Glücklicherweise war unsere Tomatenfrau Ildi zu der Zeit coronabedingt arbeitslos, ansonsten wäre der Arbeitsaufwand nicht zu stemmen gewesen.
Es lief natürlich nicht alles 100%ig glatt und wir möchten uns bei jenen Gartenfreunden entschuldigen, in deren Kiste es zu Verwechslungen kam oder die ein oder andere Pflanze fehlte oder einfach nicht mehr verfügbar war.
Auf jeden Fall danken wir Euch allen für Eure Unterstützung!

Die Spendeneinnahmen waren gut, konnten aber den Standverkauf auf dem Frühlingsfest bei weitem nicht toppen.
Nun ja, allen müssen kürzer treten, die CityFarm eben auch.

Wie es mit dem Pflanzenverkauf 2021 weitergeht, wissen wir leider auch noch nicht. Denn aktuell sieht es so aus, als könnten wir unsere Vorzucht nicht weiter in St. Elisabeth durchführen.

Wie wird es 2021 weitergehen?

Wer also ein beheiztes Gewächshaus weiß, in welches wir uns „einmieten“ könnten, um für ca. 10 Woche bis zu 2000 Pflanzen unterzubringen, der darf sich sehr gern bei uns melden!

Wenn wir keine Alternative finden, dann können wir Euch leider im kommenden Jahr keine Pflanzen alter und seltener Gemüsesorten anbieten.
Fensterbank ist im Übrigen keine Option, es geht in diesem Umfang nur in einem professionellen Gewächshaus mit professionellem Equipment.

Aktuell herrscht auf unserer Seite noch etwas Unsicherheit, inwieweit wir wieder für Gäste öffnen dürfen.
Eigentlich sollte am 28. Juni der große Tag der offenen Gartentür Schwaben stattfinden, an dem wir erstmalig teilnehmen wollten. Nun wurde dieser aber vom Veranstalter abgesagt.
Wir sind uns noch unschlüssig und müssen erst Informationen einholen, inwieweit wir unsere Gartentür trotzdem für Besucher öffnen können. Wir halten Euch auf dem Laufenden, ob die Veranstaltung in kleinem Rahmen stattfinden kann oder nicht. 

Bleibt gesund und bis bald
Euer CityFarm-Team!

Gerade wieder in voller Blüte, unser Lieblingsunkraut der Klatschmohn.

Saatgutfest 2020 am 01.03.2020 14-18 Uhr

Liebe CityFarm-Freunde,

wie jedes Jahr startet unsere Saison mit unserem Saatgutfest.
Seit Wochen packen wir Saatgut in Tütchen ab, beschriften und etikettieren. Es sind in diesem Jahr wieder anschauliche 9 Kisten geworden! Davon allein 4 mit den Tomatensorten, die wir 2019 vermehren konnten.

Daher heißen wir Euch am Sonntag dem 01. März ab 14 Uhr auf der Farm willkommen und schüren das Lagerfeuer, da da Wetter ja endlich wieder „normal“ werden soll.
Sollte es sich der Wettergott doch noch einmal anders überlegen, dann lasst Euch gesagt sein: Das Fest wird bei jeder Witterung veranstaltet. Treue Gäste wissen bereits, dass sich eine dem Wetter entsprechende Bekleidung als unabdingbar erweist.

Dieses Jahr versuchen wir den Saatgutstand etwas zu entzerren und mehrere Stationen aufzubauen. Zudem haben wir schon die ersten Pflänzchen für Eure Gärten da, die gegen Spende mitgenommen werden können. Z.B. warten Asiasalat, Schnittlauch, Katzenminze und Pimpinelle auf ein neues zu Hause.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, denn neben Tee und Kaffee gibt es wieder einen leckeren Kuchenverkauf. Da geht unser Dank an unsere treuen CityFarmer, die fleißig den Kuchenstand bestücken.

Saatgutbörse

Alte und seltene Tomatensorten!

Die Börse funktioniert so:

Wir stellen Euch unser eigenes Saatgut und das von unseren Paten gegen eine Spende zur Verfügung. Das Geld fließt direkt wieder in die Saatgutvermehrung, damit wir auch 2021 die Börse wieder stattfinden lassen können.

Daher bitten wir um Eure Fairness, Euch bei der Bezahlung an der Spendenempfehlung zu orientieren. Die Saatgutgewinnung ist sehr aufwändig, ebenso wie das Abpacken und Etikettieren der Tütchen.

Plastikfrei: Noch haben wir überwiegend in Druckverschlusstütchen verpackt, wollen aber langfristig auf Papiertütchen umstellen.
Leider sind diese erheblich teurer, weshalb wir die Umstellung nur Schritt für Schritt umsetzen können. Wir bitten um Verständnis dafür!

 Euer Saatgut: Wenn vorhanden bringt Euer Saatgut in kleinere Einheiten verpackt zum Tausch mit und beschriftet es mit Art, Sorte und Erntejahr.
Es ist dringend erforderlich, dass die Samen in kleinere Tütchen verpackt werden, denn die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Selbstabpackstationen leider nicht funktionieren.

Bitte seid auch beim Tausch fair!

Sortenpaten gesucht!

Auch in diesem Jahr möchten wir wieder Sortenpatenschaften vergeben für Tomaten, Bohnen, Zuckererbsen und Mais (wir können leider aufgrund der Nachbarschaft zu einem Energiemaisfeld keinen Mais mehr selbst vermehren).

Wenn Ihr Interesse habt, sprecht Ildi einfach an (die mit den Dreads bei den Tomatensamen).

 

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Allgemeines

Wir möchten zudem wie immer darauf hinweisen, dass Eltern auf Ihre Kids aufpassen müssen (Aufsichtspflicht). Normalerweise eine Selbstverständlichkeit, auf welche man nicht hinweisen bräuchte.
Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Kinder unsere Tiere jagen, in den Gehegen rumschreien, nach den Tieren schlagen oder Pflanzen im Garten ausreißen.

Foto: Rosemary Photography

Auch dürft Ihr gern Eure Vierbeiner mitbringen.
Wir bitten euch aber darauf zu achten, dass unsere Tiere nicht gestört werden. Leinenpflicht gilt im Gemüsegarten und allen Gehegen, wie auch an der Schafweide!
Zudem versteht sich von selbst, dass Häufchen vom Besitzer entfernt und in unsere schwarze Tonne entsorgt werden (also bitte an die Tütchen denken).

Anfahrt mit dem Auto:

–> Das Parken an der Farm ist, außer für Mitwirkende, nicht erlaubt! Wir bitten euch das Auto an der Aral-Tankstelle, in der Stuttgarter Straße oder auf dem großen Parkplatz am Nordfriedhof abzustellen und die restliche Strecke zu laufen.
Nur wer etwas zu liefern hat oder sehr schlecht zu Fuß ist, darf kurzzeitig an der Farm halten.

Die CityFarm liegt in den Krötenbiotopen.

Unser Gelände liegt mitten in den Krötenbiotopen der Stadt Augsburg und wir wollen den Autoverkehr minimieren und Radverkehr fördern.
Wenn ihr etwas liefern wollt, könnt ihr das gern tun aber dann bitte das Auto außerhalb parken. Alles was zwei oder vier gesunde Beine hat, kann die Strecke laufen.

Bitte parkt nicht die Straßenpoller im Gablinger Weg zu, dort muss der Bauer mit dem Trecker durch, auch am Wochenende! Auch auf der Wiese daneben herrscht Parkverbot. Die Besitzerin lässt alle dort abgestellten Autos rigoros abschleppen!

Fahrradparkplätze sind dagegen unbegrenzt vorhanden!

Ildi’s DIY-Winter

CityFarmer sein, heißt nicht nur Schafe kuscheln!

„Es ist schon ein bisschen verrückt, was ihr da macht!“
Willst du nicht endlich mal ein normales Leben anfangen?“
Wow, das ist so toll was ihr macht, ich könnt das nicht.“
Warum quält ihr euch freiwillig mit so viel dreckiger Arbeit?“
Ihr seid scho ganz schön irre.“

Das ist nur ein kleiner Auszug an Sätzen, die mir immer wieder begegnen, von Freunden, von der Familie, von Bekannten, von Fremden.
Im Gegenzug frage ich mich dann „Und wie kannst Du so leben? 50 Stunden-Woche und am Wochenende so kaputt gearbeitet vom Bürojob, dass du kaum Zeit für deine Kinder, geschweige denn Hobbys oder Engagement in welcher Form auch immer, findest? Das soll ein erfülltes Leben sein?“

Auch ein naturfreundlicher Garten ist Engagement.

Natürlich spreche ich es nicht laut aus aber es zeigt mir, dass jeder in seiner eigenen Welt lebt, mit seinen ganz eigenen Prioritäten und oft nur wenig Verständnis anderen Lebensentwürfen gegenüber herrscht. Manchmal fällt es mir schwer, anderen keinen Vorwurf über ihr Nichtstun im Leben zu machen.
Aber dann erinnere ich mich, dass ich selbst viele, viele Jahre gebraucht habe, bevor ich begann umzudenken und daraus der Wille entstand, Etwas anders zu machen. 

Doch das soll nicht Thema sein. Soll doch jeder Leben wie er es will?

DIY pur: ich beim Schafscherkurs mit Jan Hartmann!

Wir wollen mit unserem Dasein wenigstens versuchen etwas besser zu machen und andere zu inspirieren, über ihre Handlungsmöglichkeiten nachzudenken. Wir können nicht nur rumsitzen, schimpfen und hoffen das andere was tun.
Deshalb stören uns derartige Aussagen nicht sonderlich und wir können mit einem Lächeln sagen: „Ja, wir sind gerne anders und stehen dazu.“

Zu einem etwas nachhaltigeren Leben gehört auch das Selbermachen verschiedenster Dinge. Das soll eigentliches Thema meines Artikels sein.

Am Anfang steht die Frage kaufen oder selbermachen? Das hat nicht nur etwas mit Kaufkraft zu tun, sondern mit Wertschätzung, Qualität, Neugierde, Experimentierfreude und natürlich einem ökologischen Bewusstsein.

Schon die alten Griechen strebten nach nützlichem Wissen.

Der erste Gedanke, dass es ja billiger ist, etwas selbst herzustellen, stellt sich bei näherer Betrachtung aber oft als falsch heraus. Nicht nur die vielen Zeitstunden, die wir investieren (um etwas zu lernen und es dann anzuwenden), sondern auch die Verwendung qualitativ hochwertiger Rohstoffe/Ausgangsstoffe kostet seinen Preis.

Vor allem Ersteres wird oft unterschätzt. Schon die alten Griechen beschworen als oberste Priorität „das Erlernen von Nützlichkeiten“, denn „Weisheit ist die Anwendung von erworbenem Wissen“ und „Wissen ist bekanntlich Macht“. In unserem Fall ersetzen wir das Wort Macht wohl eher durch Freiheit und Selbstbestimmtheit.

Nun hat dieser lebenslange Erkenntnisprozess so seine Tücken. Bei vielen Gelegenheiten sind wir mit unseren Selbstmachbemühungen auf die „Schnauze“ geflogen.
Ob es eingeweckte Gläser voller Leckereien sind, die Kellerregal bersten, oder Stromschläge die man sich bei unsachgemäßer Handhabung von Solarmodulen abholt, die Liste des Scheiterns ist vielfältig. Learning by doing über try and error – haben wir es einst spaßhaft betitelt. Allerdings ist dies sehr langwierig und manchmal frustrierend.

Zum Glück gibt es aber Menschen, die Wissen was wir benötigen, haben und bereit sind, es weiter zu geben. So kann man sich vielleicht den ein oder anderen error sparen.

Schafe machen Arbeit: hier Klauenpflege.

Innerhalb der fünf Lebensbereiche, „Eating, Housing, Clothing, Energy und Mobility“ bemühen wir uns trotzdem auch weiterhin um ein selbstbestimmtes Leben.
Alleine die „Wollschöpfungskette“ mit Schafhaltung und -Pflege, Scheren, Waschen, Färben, Kardieren, um das Fasergold letztendlich zu Garn zu spinnen und Socken daraus zu stricken, bedarf Unmengen Know-How, Zeit und Equipment.
Wäre es da nicht einfacher Industrieware zu kaufen?
Einfacher ja, aber dann haben wir es ja nicht selbst gemacht, wissen nicht wie es den Schafen ging, wie und wo im Verarbeitungsprozess die Umwelt belastet wurde, ob Maschinen oder Menschen die Arbeit verrichteten, ob Letztere gerecht bezahlt wurden und von den Transportketten ganz zu schweigen.
Welchen Fußabdruck man auch immer nehme, es wäre ein riesiger!

Sicher habt Ihr schon Bilder oder Videos gesehen, wie wir unsere Schäfchen scheren aber wie die Wolle danach weiterverarbeitet wird, das konnten bisher hauptsächlich die Instagramm-Nutzer nachvollziehen, die ildi_von_der_cityfarm in der Insta-Welt folgen.

So muss die Wolle sofort nach der Schur sortiert werden, heißt die schmutzige Bauch-Beine-Po-Wolle wird aussortiert und landet entweder im Garten oder wird gesammelt zum Düngepellethersteller geschickt (ist für dieses Jahr geplant).
Die restlichen Wollvliese werden, in Kisten verpackt, ins Lager geschafft, um sie bei warmen Frühlingswetter auf dem Dach zum Nachtrocknen ausbreiten zu können. Einen Teil der Wolle verwenden wir als ungewaschene Rohwolle zum Filzen (z.B. für unsere Sitzfellchen).
Der Rest wartet bis zum Winter auf seine Weiterverarbeitung, denn während der Saison fehlt uns einfach die Zeit dafür, zumal im August/September die 2. Schur ansteht.

Selbst gefärbte Wolle

Ist dann der Winter gekommen, wird die Wolle Stück für Stück gewaschen. Entweder auf Gittern ausgebreitet vom Regen (was seeeeehr lange dauert) oder in einem alten Wecktopf mit Wollseife und Wasser.
An der Rotte, also Fermentation, habe ich mich auch einmal versucht, fand es aber unglaublich eklig und es verbrauchte für meinen Geschmack zu viel Wasser diesen Ekelfaktor zu raus zu waschen (auf der Farm haben wir ja nur Regenwasser und sowas kann ich nur auf der Farm machen, da es schlimmer stinkt als Brennesseljauche!).

Als Anhaltspunkt: Die Wolle einer kleinen Skudde wird in 2 Teilen 2-3x gewaschen, weil sie unglaublich viel Wollfett enthält. Gut 1/3 des Wollgewichts entfällt bei dieser Rasse auf Fett.
Im Gegensatz dazu wird die Wolle von Obiwan oder Kenobi auf 4 Teilstücken 1x gewaschen. Weniger Durchgänge aber viel mehr Wolle.

Im gleichen Wecktopf wird die Wolle bei Bedarf auch gefärbt

Bunte Wolle auf der Kardiermaschine.

Dieser ganzen Vorarbeit folgt nun das Rupfen, wofür wir extra ein Gerät, den Wollpicker, angeschafft haben. Da wird die Wolle unten rein gestopft, die Wiege per Hand bedient und hinten kommen lockere Wollfläckchen wieder raus. Natürlich kann man das auch per Hand machen, es geht bei den Mengen aber schneller mit dem Picker.

Die nun schön aufgelockerte Wolle kann jetzt kardiert werden. Eine Kardiermaschine kämmt die Wolle und richtet die Fasern halbwegs gleichmäßig aus. Dabei werden zudem letzte Verschmutzungen und Knötchen entfernt.
Heraus kommt ein schönes Kardenband, auch Wollbatt genannt. Verwendbar ist dies nun entweder zum Filzen oder um einen Faden daraus zu spinnen.

Ihr seht, allein schon die Vorbereitung der Wolle erfordert Einiges an Wissen und Material.

Das neue Spinnrad!

Zum Spinnen braucht Frau dann wiederum ein Spinnrad (welches der liebe Mann ihr zu Weihnachten schenkte, danke!) oder eine Handspindel und jemandem, der es einem erklärt.

Klar kann man sich heutzutage mit Youtube behelfen. Aber einen direkten Ansprechpartner zu haben, der einen auf Fehler hinweist oder Fragen beantwortet, kann das Internet nicht bieten. Wir haben dafür unsere liebe Spinnerin Inge, die uns mit ihrem lebenslangen Erfahrungsschatz zur Seite steht und bei uns mit uns Spinnkurse durchführt.

Danke liebe Inge!

Jetzt kommt etwas unbeauftragte Werbung, weil ich Euch von den besuchten Kursen berichten möchte:

Meine selbst gemachte Schäferweste!

Das Gleiche gilt beim Filzen, vor allem wenn Frau etwas kompliziertere Dinge, wie z.B. Kleidung, anfertigen möchte.
Dafür
habe ich sogar extra einen Kurs in Regensburg besucht und dort gelernt eine Weste zu filzen. Ganz ehrlich: ohne die Anleitung der Filzkünstlerin Caro Lanzendörfer hätte ich das niemals hinbekommen!
Allein schon die Festlegung des Schnittes ist eine Wissenschaft für sich.
Dann die Schrumpfeigenschaften der verschiedenen Wollarten und wie sich Wolle im Filzprozess in ihren Eigenschaften verändert – viel Fachwissen und Können, was
Frau erstmal lernen muss!
Es war auf jeden Fall ein sehr spannender Kurs und heraus gekommen ist eine ganz tolle Weste.

Caro hat in ihrer Werkstatt auch einige Webstühle stehen, die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Aber erst mal das Spinnen und Filzen gut hinbekommen, dann kann ich mich am Weben versuchen.
Nächstes/Übernächstes Jahr oder so.

Willkommen in Bianca’s wilder Kräuterei.

Alles hat seinen „Rattenschwanz“.
Allein schon nach intensiver Arbeit und viel Körperkontakt mit den Schafen braucht Frau (ja, auch der liebe Mann, der Benni) ordentlich viel gute Seife.
Nicht, dass mir der Geruch unangenehm wäre, im Gegenteil ich liebe ihn! Aber zahlreiche Stadtnasen haben dann doch ein kleines Problem mit dem bleibenden olfaktorischen Eindruck.
Das merke ich schon, wenn ich nach der Farm in Arbeitsklamotte noch schnell beim Fressnapf reinschau, um Fluff und Keule mit Kaustängchen zu beglücken.
Ich denke mal, mittlerweile haben sich die Verkäuferinnen an mich und mein Schafstallparfum gewöhnt, doch von anderen Kunden ernte ich oft verstörte Blicke und gerunzelte Nasen.
Frau wird dann manchmal ganz paranoid, wenn sie in z.B. einer wichtigen Besprechung sitzt und das Gefühl hat, leicht nach Schaf zu riechen.
Zum Glück beteuern befragte Freunde dann, dass dies nicht der Fall sei. Wirklich? Aber so ist das nun mal als CityFarmer, City und Farm harmonieren nicht immer perfekt.

Schöne Kaffeeseifen mit Peelingeffekt!

Aber wieder zurück zur guten Seife.
Auch zum Wollewaschen und Filzen benötigt Frau diese, am besten eine, die Fasern und unsere Haut schont. Klar kann ich mir Kernseife im Supermarkt kaufen (greift aber die Haut arg an) oder schweineteure Spezialseife im Fachhandel.
Oder – ihr erratet es sicher schon – Frau macht sie selbst.

Dieser Winter bot sich aus mehreren Gründen an, endlich das Seifenmacherhandwerk zu erlernen. Da hier aber mit gefährlichen Substanzen gearbeitet wird, kam try and error diesmal nicht in Frage. Daher besuchte ich einen Seifenkurs in Bobingen bei „Biancas wilde Kräuterei.

In Gegensatz zu früher (Seife wurde aus Tierfett und Pottasche hergestellt) verwenden wir heute pflanzliche Öle und Fette für unsere Seifen.

Bianca beim Eingießen des Seifenleims.

Allerdings ist das regionale Angebot an benötigten Ölen sehr begrenzt, sodass spezielle Öle und Fette aus entfernteren Gegenden beschafft werden müssen. Selbst wenn Frau dabei auf Bio und Fairtrade achtet, ist der Ökologische Fußabdruck meiner Seife nicht mehr der Beste.
Dann doch wieder Tierfett und Pottasche? Lieber nicht, das find selbst ich etwas eklig und ich bin hart im nehmen.
Oder doch einfach eine kaufen? Nein, es geht ja auch ums Selbermachen: da weiß ich was drin ist, kann die Rückfettung steuern und die Seife nach meinem Geschmack färben oder mit Kräutern bestücken.
Es gehört schon etwas Fingerspitzengefühl und eine gute Schutzausrüstung dazu, Seife herzustellen. Temperaturen müssen beachtet und Reifezeiten eingehalten werden.
Biancas Kurs hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich habe viel gelernt!

Spinnen ist eine wunderschöne Arbeit!

So langsam startet aber wieder die Saison.
Die ersten Saaten sind schon gekeimt und wollen bald pikiert werden. Die Saatgutbörse steht am 1. März ins Haus und naja, arbeiten muss Frau auch irgendwann mal.
Aktuell bin ich froh, wenn ich es schaffe abends eine Stunde zu spinnen.
Der Plan ist aber, das Spinnen der vorbereiteten Wolle auch in der Saison fortzuführen, denn im Mai ist ja schon die nächste Schur unserer 18 Wollgesellen. Wir werden sehen, ob und wie sich das umsetzen lässt.
Zudem findet am 21. Februar der erste Augsburger Spinntreff statt, der im optimalen Fall regelmäßig stattfinden soll.

Was die Seifen angeht, werde ich vor Saisonstart noch einen Tag lang verschiedene Seifen ansetzen, in der Hoffnung, dass diese über das Jahr reichen und ich erst kommenden Winter neue machen muss.

Wie Ihr seht, geht einem CityFarmer die Arbeit nicht aus und wenn, dann sucht er sich schnell neue!

Bitte entschuldigt die Qualität der meisten Fotos. Das ist der Nachteil an meinem Öko-Fair-Handy, die Kamera ist nur so naja….

Unser Stand auf dem Regionalvermarktertag zeigt ganz gut unser DIY-Spektrum.