Posts Tagged ‘Dürre’

Herbstliche Neuigkeiten

Liebe CityFarm-Freunde,

es ist schon wieder viel zu lange her, dass wir einen Artikel geschrieben haben. Deshalb wollen wir euch heute auf den neusten Stand bringen.

Im letzten Blogpost haben wir Euch berichtet, dass der Bayrische Rundfunk für die Sendung Querbeet mit uns drehen möchte.
Einen ganzen Tag lang wurden Szenen und Sequenzen zum Thema Saatgut und Saatguterzeugung aufgenommen. Ganz schön anstrengen, das können wir Euch sagen! Denn oft müssen Einstellungen mehrfach gedreht werden und wenn man dann zum dritten Mal alles wiederholen muss, zeigt sich, dass dieser Job kein Zuckerschlecken ist. Aber es hat uns trotzdem sehr viel Spaß gemacht mit dem tollen Team zu arbeiten! Heraus kam dies:

Und nun der Superclou!
Dem Filmteam hat es bei uns so gut gefallen, dass sie im kommenden Jahr eine Reportage mit uns drehen wollen! Wow, da blieb uns erstmal die Spucke weg. Aber dann haben wir natürlich ja gesagt und sind jetzt schon total aufgeregt, wie sich alles entwickeln wird. Auf jeden Fall wird es um nachhaltiges Leben und die Wege etwas in unserer Welt zu verändern, gehen, um Natur- und Umweltbewusstsein und natürlich um das Leben auf und mit der Farm.
Es kann also passieren, wenn Ihr uns besucht, gerade die Kameracrew des BR vor Ort ist.

Unser Moppelchen Chocolade.

Das neue Kaninchenhaus

Als wir vor 4 Jahren das neue Gelände bezogen, bauten unsere Helfer und Praktikanten vier Kaninchengehege. Schon damals war uns klar, dass diese eher ein Provisorium darstellten und mehr schnell als schön gezimmert wurden. Doch unsere Tiere mussten so schnell wie möglich vom alten Gelände herunter.

Bau der Gehege im April 2014

Ein größeres Hagelereignis im Frühsommer dieses Jahres perforierte die Dächer an einigen Stellen und die lang anhaltende Nässe Ende 2017 tat dem dem Holz alles andere als gut. Über den Dürresommer hinweg, stellte dies alles jedoch kein Problem dar.
Es regnete nicht, weshalb die Gehege trocken blieben und das morsche Holz gut durchtrocknete.

Doch im Herbst war bald klar, dass die Situation sich dringend ändern muss! Somit starteten wir eine Spendenaktion für ein neues Kaninchenhaus. Insgesamt konnten wir 600 Euro sammeln und haben nun ein richtiges Gartenhaus erstanden.
Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Kaninchenpaten und Spender!

Aktuell sind wir dabei die Gehege abzureißen. Noch werden wir dabei von aufgeregten Langohren umhoppelt. Kaninchen mögen Veränderungen gar nicht und eine derart umfassende geht erst recht nicht. Daher zieht die Bande noch diese Woche ins Gewächshaus, damit wir den Umbau voran treiben können. Spätestens Ende Januar soll alles fertig sein, damit die Hoppler wieder einziehen können.

Kenobi unser Hundeschaf mit Ildi

Patenschaften

Wo wir schon beim Thema Tiere sind.
Mit dem neuen Jahr vergeben wir wieder
Patenschaften für einige unserer Vier- und Zweibeiner. Neu aufgenommen haben wir Ori, Elfie und Mirabella.

Schoko unser Fressmonsterchen

Eine Patenschaft ist eine gute Möglichkeit Kinder an Tiere heranzuführen. Oder aber für alle, die sich ein Tier wünschen, doch weder Platz noch Zeit dafür haben oder die Verantwortung scheuen.

Wir finden, Zeit mit Tieren zu verbringen, ist etwas ganz besonderes. Jedes besitzt einen eigenen Charakter (sogar Hühner!), hat ein reges Gefühlsleben, mal gute und mal schlechte Tage. Das erkennt an aber nur, wenn man sich auf das Lebenwesen einlässt, seine Sprache lernt und seine Bedürfnisse kennt und respektiert.

Auch 2019 wird es sicher wieder Biberle geben!

Oft ist Letzteres gerade für Kinder sehr schwer. Sie verstehen manchmal nicht, dass ein Kaninchen welches weghoppelt, eben nicht gestreichelt werden will und man es dann nicht zwingen darf, sich anfassen zu lassen.

Im Gegensatz dazu gibt es wiederum Tiere, die alles mit sich machen lassen. Wie unser Obiwan zum Beispiel. Er liebt Kinder, vor allem wenn sie ein Stück Brot dabei haben.
Das Ganze ging einmal soweit, dass ein kleiner Junge, der in seiner alten Heimat mit Schafen aufwuchs, ihn an den Hörnern packte und sich kurzerhand auf seinen Rücken schwang! Es sah aus, als sei es sowohl für Obi, als auch für
den Jungen das Gewöhnlichste der Welt zusammen über die Wiese zu reiten.

Tiere sind eine Bereicherung für unser Leben und das wollen wir über unsere Patenschaften weitergeben.
Wer mehr wissen möchte oder sich für ein anderes Tier interessiert, darf selbstverständlich eine Email an cityfarmaugsburg@gmx.de schreiben. Gern dürft Ihr auch nach Terminvereinbarung vorbei kommen und Euch Euer Patentier direkt vor Ort aussuchen.

Elfi, Schopfi und Obiwan

Garten

Puh, das war ein wirkliches Extremjahr! Nicht nur, dass es heiß wie Bolle war, auch der Regen ließ monatelang auf sich warten. Und dabei ging es bei uns noch. Regionen im Norden hat es noch viel schlimmer erwischt! Im letzten Artikel berichteten wir Euch schon über die Heusituation.

Raubtierfütterung

Logischerweise hat sich diese enorm zugespitzt, sodass sich viele Bauern und Hobbytierhalter entweder von ihren Tieren trennen oder sich verschulden mussten, weil die Heupreise exponentiell stiegen und immernoch steigen.
Konnte bis vor Kurzem in Polen noch Heu eingekauft werden, wird selbst dort das Futter langsam knapp.

Auch wir füttern das Heu eher sparsam und nur 2x am Tag. Letztes Jahr noch gab es Heu soviel die Tiere wollten, dieses Jahr nur noch morgens uns abends.
Dafür erhalten die Schafe und Ziegen morgens einen Eimer Brot und einen Eimer Äpfel, die schlankeren Gesellen sogar noch Kraftfutter.
Keine Sorge, die Tiere hungern nicht aber sie leben auch nicht so im Überfluss wie 2017.

Auch dem Garten hat die Dürre zu schaffen gemacht.
Ihr wisst ja, das wir keinen Wasseranschluss haben und nur das aufgefangene Regenwasser für den Garten nutzen können. Blöd halt, wenn es dann nicht regnet.
Befänden wir uns jetzt nicht in einer globalisierten Welt, hätten wir diesen Winter einen legendären Hungerwinter! Diese erschreckende Tatsache ist den wenigsten klar. Doch ein kurzer Blick in unseren Einkaufskorb zeigt, dass nur wenige Waren aus Deutschland stammen.
Auch die höheren Preise für Kartoffeln und co. weisen auf eine sehr schlechte Ernte in Europa hin.

Es war ein enorm ergiebiges Tomatenjahr!

Wir haben die Dürre auch deutlich an unserer Ernte gemerkt! Die Zucchinis haben nur getragen, weil sie 1x in der Woche Wasser bekamen, die Kürbisse waren klein und spärlich gewachsen, die Bohnen winzig und krumm.
Sogar die Topimanbur, der sonst kaum etwas anhaben kann, hat in diesem Jahr sehr wenige Knollen.

Dafür gab es eine überreiche Obsternte! Angefangen mit den Johannisbeeren bis hin zu Äpfeln und Birnen.
Das hat ein wenig dafür entschädigt, dass es kaum Kartoffeln und Bohnen zu ernten gab.

Auf unsere Sorte Robila ist immer Verlass!

Ebenso ein gutes Jahr war es für Erbsen, die ja schon im März gesät wurden und vom winterlichen Niederschlag profitierten.
Auch Kräuter fühlten sich sehr wohl, entsprach das Klima doch der Heimat vieler Gewürz- und Teepflanzen, nämlich dem Mittelmeerraum.

Erstaunlicherweise wuchsen auch unsere Möhren und Pastinaken hervorragend! Diese konnten wir nicht einmal mulchen, weil sie ja regelmäßig gehackt werden müssen.
Scheinbar reichten die feinen Haarwurzeln der Pflanzen tief genug, um sich mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen.
Aber es liegt mit Sicherheit auch an den Sorten. Unsere Möhrensorte ‚Robila‘ ist einfach sehr robust.
Auch der Kohl wuchs recht gut, zwar waren die Pflanzen kleiner, wie bei unserem Lippischen Braunkohl zu sehen, dennoch gaben sie genug Ertrag. Kohl zeigt sich einmal mehr als Alleskönner mit einer recht großen ökologischen Toleranz!

Glöckchen-Chili

Und welche Pflanzen hatten das Beste Jahr? Natürlich die Tomaten, die Paprika und Chilis! Selbst empfindliche Fleischtomatensorten konnten im Freiland angebaut werden und es traten kaum Probleme mit Krautfäule oder anderen Krankheiten auf.
Auch die Chilis und Paprikas fühlten sich ganz heimisch, waren robust und trugen im Gewächshaus noch bis in den Dezember hinein.

Wie wird sich das Ganze weiterentwickeln? Betrachten wir die Prognosen und Vorhersagen, dann werden die zukünftigen Sommer auch eher Extremwetterlagen zeigen. Die lang anhaltenden Wetterperioden hängen mit dem Jetstream zusammen, einem wellenförmigen Höhen-Starkwindband welches für unser Wetter maßgeblich entscheidend ist. Wer mehr erfahren will,darf beim Weather Channel weiteresen.

Bei Bohnen auf trockenheitstolerante Sorten zurückgreifen.

Es ist nicht so, dass der Klimawandel kommt, er ist schon da! Für uns bedeutet dies, dass wir uns anpassen müssen. Es geht nicht mehr, nur darüber zu reden, was getan werden kann. Wir müssen handeln und zwar jetzt!
Wir können die Veränderungen nicht mehr aufhalten, auch wenn dies medial immer wieder suggeriert wird. Es ist schlicht und einfach falsch!

So werden wir in den kommenden Jahren den Anbauschwerpunkt auf Pflanzen mit hoher Trockenheitstoleranz legen und versuchen einige besondere Gemüsesorten den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Zudem bauen wir unser Mulchkonzept aus, was den Boden schützt, Verdunstung vermindert und Mikroorganismen füttert.

Kräuter fanden das Jahr hervorragend!
Foto: Rosemary Photography

Eine Herausforderung ist, dass es bei höheren Temperaturen im Boden zu einem schnelleren Humusabbau kommt. Fehlt dann der Nachschub an organischer Substanz, verlieren die Böden langfristig an Fruchtbarkeit. Kleinflächig kann dem mit einer Mulchschicht entgegengesteuert werden.

Regenwasser müssen wir noch effektiver auffangen, damit nichts mehr verloren geht. Wenn also jemand Dachrinnen übrig hat, freuen wir uns über ein Upgrade. Unsere antiken Weltkriegsdachrinnen leiden an chronischer Rostlochinitis.
Einerseits müssen wir verhindern, dass der Boden an Feuchtigkeit verliert aber auch gleichzeitig effektiver Wasser sammeln.
Wir werden uns in Rumänien, Ungarn und anderen kontinentalklimatischen Ländern nach altbewährten Anbaumethoden umsehen. Dort kommen die Menschen mit heißen und trockenen Sommern gut zurecht. Oft handelt es sich um Mischkulturen wie beispielsweise Mais mit Kürbissen zusammen anzubauen.

Der Lippische Braunkohl kommt auch mit Trockenheit gut klar.

Aber auch bisher eher exotische Pflanzen können in unseren Garten Einzug halten.
Vor zwei Jahren experimentierten wir mit der Süßkartoffel und hatten einen hervorragenden Ertrag! Der Sommer war auch sehr heiß und trocken. Letztes Jahr dagegen zogen sich Winter und Frühjahr bis weit in den Juni hinein.
Zwar wurde es danach auch heiß und wenig Niederschlag dominierte, doch der Süßkartoffel reichte die Zeit nicht mehr aus und wir ernteten nur sehr wenige kleine Knollen. Im kommenden Jahr werden wir es wieder versuchen!

Wäre Benni nicht allergisch gegen Erdnüsse, wäre auch dies einen Versuch wert.

Vielleicht pflanzen wir unser Olivenbäumchen nächstes Jahr in den Garten, um zu zeigen, dass nicht alles hoffnungslos ist. Sehen wir doch die Chance als Chance, unsere Gartenkultur mit den sich verändernden Umweltbedingungen weiterzuentwickeln. Wir halten Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden!

Nun wünschen wir Euch eine besinnliche Adventszeit!

Liebe Grüße

Eure CityFarmer

Vielleicht, bald….kommt der Winter.

 

Die neue Farm im Juli

Hallo liebe CityFarm-Freunde,

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Der erste Nachwuchs auf der neuen Farm.

nun ist endlich der Grundaufbau der neuen Farm geschafft! Die Hütten stehen, der Garten ist in groben Zügen angelegt und die Tiere haben sich hervorragend eingelebt. Zwar gibt es immer noch richtig viel zu tun aber der schlimmste Aufbaudruck entspannt sich so langsam und wir beginnen endlich das neue Grundstück zu genießen.

Heute haben wir ein paar Infos für euch, wie es uns auf dem neuen Gelände ergeht.

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Der Boden

Es ist groß, sehr groß. Von 600 qm wechselten wir auf 1500qm, die nun auch bewirtschaftet werden wollen. Vor allem im Garten sieht man, dass wir bisher nur begrenzt Zeit für Boden und Pflanzen übrig hatten. Obwohl auch wir das wöchentliche Hacken im Garten empfehlen, konnten wir dies selbst nicht umsetzen, obwohl es dringend nötig gewesen wäre, wir wir jetzt erkennen. Schrumpfungsrisse (durch den extrem hohen Lehmgehalt im Boden) von mehreren Zentimeter Breite und bis zu 50cm Tiefe durchziehen die Farm und zeigen wie ausgetrocknet alles ist.
Da der Boden neu aufgeschüttet und ein Erdkörper in der Größe von 100 LKWs moduliert wurde, ist natürlich noch keine Struktur eines normalen Gartenbodens vorhanden. Die Erde unter unseren Füßen arbeitet, setzt sich, sackt zusammen und wird nur langsam von der Oberfläche eingewurzelt. Mit den Pflanzen und dem Wasser kommt auch das weitere Leben in Schwung, von Mikroorganismen und Regenwürmern im Boden bis hin zu bestäubenden Insekten und Wühlmäusen, auch die Risse würden weniger. Doch einer dieser Faktoren fehlt gerade, das Wasser, am besten von oben.

Wassermuli der Gärtnerei Schlegel am Nordfriedhof

Wassermuli der Gärtnerei Schlegel am Nordfriedhof

Da unter unseren Füßen vieles vergraben liegt, von dem wir besser nicht wissen wollen was es ist, können wir keinen Brunnen schlagen und Wasseranschluss gibt erst einen Kilometer entfernt. So war uns von Anfang an die schwierige Wassersituation bewusst. In einem normalen Jahr (was auch immer noch „normal“ ist) regnet es ausreichend, sodass mittels cleverer Regenwassersammelsysteme genügend Wasser für die Bedürfnisse eines größeren Gartens aufgefangen werden kann. Blöd aber, wenn es dann monatelang nicht regnet!
Dabei gießen wir schon so gut wie gar nicht, um die Pflanzen dahin zu erziehen möglichst tief zu wurzeln und sich das Wasser selbst aus tieferen Bodenschichten zu holen. Lediglich die Töpfe, Tonnen und Hochbeete benötigen ab und an zusätzliches Wasser.
Doch da die Trockenheit über dem nördlichen Augsburg schon viele Wochen andauert, ist auch in jenen tieferen Bodenschichten kein Wasser mehr gebunden. Um euch zu verdeutlichen wie prekär sie Situation ist, möchte ich euch von den schönen großen Weiden erzählen, die unseren Wegesrand säumen. Noch vor 2-3 Wochen standen die Bäume in saftigem Grün und streuten ihre Samen in weichen Fluscheln über die Farm.

Die Pflanzen danken für das Wasser! Und wir natürlich auch.

Die Pflanzen danken für das Wasser! Und wir natürlich auch.

Heute kommt eher Verwirrung auf, wenn man den Weg betrachtet und kurz nicht mehr weiß, in welcher Jahreszeit wir uns befinden. Zumindest bis der Schweiß in der Sonne wieder aus allen Poren quillt. Die stattlichen Bäume werfen in großen Mengen ihre Blätter ab, weil sie diese nicht mehr mit Wasser versorgen können und vermitteln damit einen spätherbstlichen Eindruck. Auch die Wiese nebenan, auf der wir Kaninchenfutter sensen erinnert an die gelben Steppen Zentralasiens oder an die ungarische Pußta. Man meint dort wüchse direkt das trockene Heu aus dem Boden.
In unserer Verzweiflung besuchte Benni dann die Gärtnerei Schlegel, unsere nächsten Nachbarn.
Sogleich konnte er tatkräftig mit beim Entladen eines LKWs helfen und damit einen Grundstein für gute nachbarschaftliche Beziehungen legen. Da einer Gärtnerei die Bedeutsamkeit von Wasser klar ist, organisierte Frau Schlegel sogleich den ersten Wassertransport mit dem Friedhofsmuli. In der Mittagspause und noch vor Arbeitsbeginn am morgen pumpten die guten Gärtner-Feen unsere IBC-Container am Hühnerstall voll.

So konnten wir in der letzten Woche unsere Pflanzen vor dem Vertrocknen bewahren und die ganze Farm mehrmals durchgießen. Die Zucchinis bedanken sich mit riesigen Früchten und auch die Beerensträucher, von denen einige der Weiden draußen vor dem Tore glichen, erholen sich langsam aber sicher.

Liebe Gärtnerei Schlegel, wir danken euch von ganzem Herzen für eure Hilfe und Unterstützung!

http://www.blumen-schlegel.de/

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Buntes Blühen im Garten. Wilde Ecken sind eine Bereicherung für die Artenvielfalt und man kann immer wieder ein neues Kraut entdecken.

Buntes Blühen im Garten. Wilde Ecken sind eine Bereicherung für die Artenvielfalt und man kann immer wieder ein neues Kraut entdecken.

Der Garten ist also gerettet und erstaunt stellten wir fest, dass Ackerun- und -beikräuter mit wesentlich weniger Wasser auskommen. Auch die Artenvielfalt dieser Kräuter ist beeindruckend und zeigt, dass der Boden vorher nicht rein konventionell bewirtschaftet wurde, sonst fände sich nicht eine derartige Vielfalt an Samen im Boden. Hier ein paar Beispiele, was bei uns alles wild wächst und gedeiht:

Allen voran die Ackerkratzdisteln (Cirisium vulgare), Ackergauheil (anagallis arvensis), Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Ampferknöterich (Olygonum persicaria), Floh-Knöterich (Persicaria maculosa), Gewöhnliches Eisenkraut (Verbena officinalis ), Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris), Gundermann (Glechoma hederacea), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Kompasslattich (Lactuca serriola), Kornblume (Centaurea cyanus), Melde (Chenopodium album), Traubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris), Wilde Möhre (Daucus carota)…

Zwar legten wir schon zu Beginn die ersten Beete und Feldchen an, doch in allen anderen Ecken darf die Wildnis sprießen. Wir versuchen das Leitunkraut in den Griff zu bekommen und vor dem Aussamen zu entfernen, jedoch kommen wir nicht hinterher. Dafür blüht es überall im Garten, nicht nur die Blumenbeete locken zahlreiche Insekten an, auch die wilden Ecken bieten einen Gaumenschmaus für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge, Heuschrecken und co.

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Unsere Tiere

Nachdem jetzt schon einige Monate seit dem Umzug verstrichen sind, haben sich unsere Zwei- und Vierbeiner gut eingelebt. Die jungen Kaninchenwelpen entwickeln sich hervorragend, die beiden neuen Riesenkaninchen (ein Geschenk unseres Imkervaters Viktor) machen ihrem Namen so langsam alle Ehre und die neu zusammengestellte Hühnerschar hat das neue Gehege und den großen Stall erobert. Doch leider gab es auch Verluste, die aber weniger dem Umzug sondern eher der hühnerischen Schusseligkeit zuzuschreiben ist. Unser wunderschöner, fürsorglicher Hahn Dino hat uns verlassen. Er muss wohl im Freudentaumel über seine riesige Hennenschar nachts von der Stange gefallen oder tagsüber beim Jagen und … derselben gestützt sein und hat sich traurigerweise ein Beim angebrochen. Wenn Hühner sich die Beine brechen, ist das genauso ein Todesurteil wie für Pferde. So mussten wir unseren langjährigen Freund von seinem Leid erlösen.

R.I.P. Du wirst uns fehlen alter Freund!

R.I.P.
Du wirst uns fehlen alter Freund!

Ruhe in Frieden Dino, dich wird kein anderer Hahn ersetzen können!

Die Hühnerschar ist seit dem ein wenig wirr unterwegs, unorganisiert, unstrukturiert und zickig. Der Unterschied ist deutlich zu sehen, selbst für CityFarmer, die sonst weniger mit den gackernden Freunden zu tun haben. Da aber über unseren Häuptern zahlreiche Greifvögel ihre Runden drehen, brauchen wir dringendst wieder einen Gockel, der die Schar zusammenhält, vor Gefahren warnt und den sozialen Frieden unter den Hennen wieder herstellt.

Zickenkrieg im Hühnerstall. Nur ein Hahn bringt wieder Ruhe auf die Stange!

Zickenkrieg im Hühnerstall. Nur ein Hahn bringt wieder Ruhe auf die Stange!

Wenn ihr jemanden kennt, der einen stolzen Gockel zu viel hat, dann meldet euch schnellstmöglich bei uns. Das sind unsere Anforderungen an den Gockel:

– groß und kräftig soll er sein/werden – auf keinen Fall ein   Zwerghahn, er wäre der Erste der von den Greifern geholt wird und die Hennen würden ihn fertig machen

– nicht aggressiv, aggressive Hähne landen auf dem Grill!

– sollte aus einer Schar mit Hahn kommen, damit ihm seine  Aufgaben klar sind – einlernen is nich

– und er soll schön aussehen, mit glänzendem Gefieder, am besten mehrfarbig

– nicht weiß, weiße Tiere werden von den Greifvögeln bevorzugt

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Bauarbeiten

Die nächsten größeren Arbeiten sollen bis Mitte August erledigt sein. Dazu gehört der Bau einer Sommerküche aus Paletten, einer Komposttoilette, eines Grillofens und diverser Gartenmöbel und Sitzecken.
Vor Kurzem entstand die Sitzecke „Ülzen“, zwischendrin nochmal teilweise vom Sturm gebeutelt, kann man nun hinten im Garten vor Sonne und leichtem Regen geschützt in der Hängematte verweilen. Schattenplätze sind noch sehr rar bei uns, eigentlich gibt es nur 2 ½ Möglichkeiten sich in den Schatten zu setzen. Strohhüte sind somit unerlässlich beim arbeiten.
Unsere Obstbäumchen müssen noch einiges an Größe zulegen, bevor deren Kronen unsere glühenden Hirne schützen. Daher freuen wir uns wie Schneekönige, wenn ihr ungenutzte Sonnenschirme oder Sonnensegel rumliegen habt, die eine neue Verwendung suchen. Wir nehmen sie euch dankend ab! Die starke Sonne von oben und der sich zusätzlich aufheizende dunkle Boden bruzeln uns tagein tagaus. Der Vorteil ist eine traumhafte Standbräune, für welche viele Menschen extra in den Urlaub fahren.

Welcome to Ülzen. Please relax and enjoy!

Welcome to Ülzen.
Please relax and enjoy!

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Zu Guterletzt hier noch der Link zu ATV, denn wir durften vor Kurzem die Farm im Flimmerkasten vorstellen.

http://www.augsburg.tv/mediathek/video/city-farm-augsburg/

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Nun denn, wir müssen wieder an die Arbeit.

Wir wünschen euch noch ein paar traumhafte Sonnentage. Die Ferien sind nicht mehr weit!

Bis bald

Euer CityFarm-Team

Aufgrund der Nachfrage hier nochmal der Spenden-Link:

https://www.betterplace.org/de/projects/25527-neuaufbau-der-cityfarm-augsburg/