Leider konnten uns nicht alle Gartenfreunde auf der Saatgutbörse in der Stadtbücherei besuchen.
Am kommenden Samstag gibt es eine weitere Chance, sich durch unsere Sorten zu kruschteln, Tomatengespräche zu führen und die schöne Atmosphäre des Marktes zu genießen.
Wie jedes Jahr findet Ihr unseren Stand im Innenhof der alten Mühle und mit etwas Glück wird es ein warmer Frühlingstag!
Nähere Infos findet Ihr hier im Artikel des Lifeguides oder im angehängten Flyer.
wieder geht ein turbulentes Jahr zu Ende. Viele Veränderungen und Neuerungen hat uns das Jahr gebracht.
Ruhe in Frieden liebes Fluff
Eine Schweigeminute für unseren tolles, leider über die Regenbogenbrücke gegangenes Hündchen Fluffgepuff, alias Kira. Du warst der beste Hütehund der Welt! Wir vermissen dich…
Hier stand bis vor kurzem Wollhütte und Bibliothek
Nachdem wir die halbe CityFarm von Innen nach Außen gekehrt hatten, sich weite Teile der Holzvorräte in Feuerholz verwandelten und die ersten Hütten umgesetzt waren, dämmerte uns, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Bislang stapelt sich der Inhalt von Bibliothek und Wollverarbeitungshütte in Flözbrände, unserer Winterhütte, bis unter die Decke. Auf halbem Weg zum Umzugserfolg kam der Anruf aus dem Amt. „Die Ausgleichsfläche verzögert sich auf unbestimmte Zeit!“ Ein dezentes Murren des Unmutes konnte ich mir nicht verkneifen. Der Gluggenstall war dem Umzug schon zum Opfer gefallen. Beim Umsetzen brach der Boden aus, die Tür verabschiedete sich aus den Angeln, wodurch der ganze Bau nur dem ewigen Samsara des Kohlenstoffkreislaufs zurück gegeben werden konnte.
Vergangenes Farmidyll
Auch die neuen Dächer, die wir dank der Lokalen Agenda 21 anschaffen konnten, als Ersatz für die Pappendeckel-billig-Dächer unserer Anfangszeit, die durch den Abbau unrettbar zerstört waren, wurden erneuert. Die Agenda ermöglichte uns auch zwei unzerstörbare Fieberglas- Schaufeln anzuschaffen, für die wir noch Verwendung fanden. Zur Erklärung: Wie so mancher Besucher von uns vielleicht weiß, wurde letztes Jahr unsere Hecke maschinell und invasiv gepflegt. Die Pflanzen die im Nachgang massiv bluteten und in der Konsequenz vertrocknet sind, haben jede Möglichkeit eingebüßt die Lücken aufzufüllen.
Tausend Dank! 2000 Euro für die Almende-Obst-Hecke
Weder der Sichtschutz für unser Gelände noch die Habitatfunktion für unsere Spatzenbande, konnten die vergreisten Gewächse gewährleisten. Die frechen Flatterbiester zogen geschlossen in unsere recht wilde Brombeerhecke um. Verlassen und halbtot mussten wir uns nun etwas für die funktionslose Einfriedung einfallen lassen. Die Idee eine allgemeinverfügbare Almende aus Obstgehölzen zu setzen, fand großen Anklang, auch bei der Stadtsparkasse Augsburg. Sie waren begeistert von der Idee den Oberhausern ein Stück „frei zugänglicher, essbarer Natur im Waldgartendesign“ zurück zu geben.
Bäumchen und Minibagger warten auf ihren Einsatz
Also Motorsäge raus, Hecke auf den Stock setzen und schaufeln und schaufeln und schaufeln und schaufeln… bis die Einsicht reifte, dass selbst meine Enkel damit händisch nicht fertig werden würden. Eine Plackerei wie sie im Bilderbuch steht. Dementsprechend organisierten wir einen Minibagger. Tausend Dank an unseren Profibaggerführer „Pumi“. Mit Engelsgeduld, Durchhaltevermögen und offensichtlichem Spaß bei der Sache erledigte er die Grabearbeiten in einem drei Tage dauernden Buddel-Marathon.
In Reih und Glied warten die frisch gepflanzten Bäumchen auf den Frühling
Nach drei Tagen Wühlen mit dem motorisierten Helfer, einer ganztägigen Pflanzaktion und etlichen Blasen an den geschundenen Händen der CityFarmer, waren zumindest die Obstbäume und die erste Hälfte Beerensträucher im Boden. Tausend Dank an all die fleißigen Helfer die das Ganze erst möglich gemacht haben, denn prompt nach Abschluss der Arbeiten schlug der Winter mit eisiger Faust zu. Anschließend ruhte die Farm in klirrender Erstarrung. Aber bald werden sich auch noch die verbliebenen Lücken füllen. Die nächsten Bäume und Sträucher sind schon bestellt und warten zur Pflanzung auf wärmere Tage. Wie noch manch anderer wärmeliebender Bewohner der CityFarm… … die Bienen .
Stolz kann ich verkünden, dass alle Bienenvölker den bisherigen Winter, dank intensiver Pflege, gut überstanden haben. Da die Mädels, wegen der außergewöhnlich milden Temperaturen, bis in den Dezember hinein Babys ausbrüteten, hatten sie einen nie dagewesenen Futterverbrauch. Ohne zusätzliche Futterwabengaben wären die possierlichen Stechimmen in arge Nöte geraten, was bis zu ihrem Hungertod geführt hätte. Die lange Brüterei birgt aber weitere, drastische Konsequenzen!
Die Schadmilbe, Varroa Destructor, die sich ausschließlich in der Brut vermehrt, hat leichtes Spiel. Erst Ende Dezember erfolgte die Varroa-Winterbehandlung, aus dem einfachen Grund, dass die Damen dafür Brut frei sein müssen, um auch die letzte Milbe zu erwischen. Die älteren Semester meiner Imkerfreunde behaupten immer: „früher war alles besser“! Das hat zumindest was die Imkerei angeht einen wahren Kern, denn auch bei uns Imkern ist nicht nur der Klimawandel voll angekommen. Früher gab es keine aggressive Faulbrut, kaum Ackergifte, allerorts blühende, nektarreiche Landschaften und keine Varroa.
Was Jungimker alles können müssen, um in Zukunft ohne invasive Chemie über das Bienenjahr zu kommen, ist, meiner Meinung nach in der Imkereiausbildung, die Herausforderung des kommenden Jahrzehnts. Für den Moment gilt, dass diese weitreichenden Veränderungen eine erhöhte Wachsamkeit verlangen, Zusatzkosten verursachen und die traditionellen Methoden der Imkerei an ihre Grenzen gelangen. Glücklicherweise hat die Forschung die Zeichen der Zeit erkannt und ich bin zuversichtlich, dass unsere geliebte europäische Honigbiene auch morgen noch leise summend unseren Weg begleitet.
Nun bleibt mir nur, Ihnen lieber Leser, einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Bitte lassen Sie es, unseren Tieren zuliebe, in der Silvesternacht nicht all zu sehr krachen.
In einem unser „Schreib Rein!“ CityFarm Bücher ist ein weiterer weißer Spruch niedergelegt: „Heutzutage hat man keine Angst mehr vor Seuchen und Krieg, sondern vor Zetteln im Briefkasten von irgendwelchen Ämtern.“
Wir brennen ungebremst für die Farm, auch mit weniger Platz! Die Hütten im Hintergrund sind leider Geschichte.
Haben wir beim Bezug der neuen Farm unbedarft die aufgeschüttete Fläche innerhalb der Markierungen eingezäunt, bepflanzt und gezähmt, fällt uns nun diese Sorglosigkeit auf die Füße. Es war zu viel Fläche! Die Aufschüttung entpuppte sich nun, sieben Jahre später, als ein wenig zu großzügig, da wir nicht nachgemessen haben, womit die ehemalige Müllhalde von uns (zumindest zum Teil) umsonst domestiziert wurde. Zugegeben, dutzende Autoreifen, Batterien, Eternitplatten und verklappte Maschendrahtzäune in der Natur weniger schaden nicht, doch reut es mich nun um die Schwielen und Blasen, die dieser Aufwand uns einbrachte, denn rundum das CityFarm Gelände soll eine weitere Ausgleichsfläche geschaffen werden. Unglücklicherweise auch auf dem Gelände unseres kleinen Paradises.
Der neue Umriss der Farm
Ein nicht zu unterschätzender Teil des Gartens wird wegfallen, sowie der Eingang samt Sozialbereich. Auf dem stehen unsere Funktionshütten. Bibliothek, Winterküche, Wollverarbeitungshütte mit den Spinnrädern und Karden, die Bühne mit opulentem Sandkasten, die Holzwerkstatt und alle Taubenschläge von unseren makedonisch/türkischen Mitstreitern, ganz zu schweigen vom Heu- und Strohlager. Das bedeutet für uns umzudenken, nachzuverdichten und zu entscheiden auf was verzichtet werden kann. Den Mitarbeitern im Amt kann man nicht wirklich einen Vorwurf machen, weil sie uns von Anfang diesen Jahres an, als der Ausgleichsflächenbedarf klar wurde, in den Entscheidungsprozess miteinbezogen. Am Ergebnis ändert es leider nichts!
Hier wird eine Blühfläche entstehen…
Im ersten Moment war ich ehrlich gesagt echt wütend. Zählen Nachhaltigkeitspreise, die Auszeichnung der Vereinten Nationen für biologische Vielfalt, der Bessermacherpreis und unser ziviles Engagement in den Agendaforen überhaupt nicht? Mittlerweile haben sich die Gemüter beruhigt. Ernüchtert bauen wir Kinderschaukeln ab, reduzieren den Tierbestand, planen vorausschauend Fortbildungen für Fachakademien, Universität und Kindergärten um, oder nehmen sie erst gar nicht mehr an. Jetzt bleibt uns nur zu hoffen, dass wir während der Umbauphase eine adäquate Ersatz-Winterkoppel für die Schafe finden und wir genügend Helfer motivieren, die mit uns die Mammutaufgabe des Umbaus anpacken.
Um die Farm „downzusizen“ wird die nächste Saatgutbörse am 04.03.2023 gleichzeitig ein Flohmarkt sein. Dazu wird aber noch ein separater Artikel erscheinen.
Eine Bitte hätten wir noch: Bitte empört euch nicht über dieses einschneidende Veränderung! Wir haben schon einige gut gemeinte Vorschläge von Unterstützern und Bekannten gehört: Von „Geht zu quer und deckt mit Christoph Süß die Sache auf!“ über „Wendet euch doch an die Bundes-Politik. Ich hätte gute Verbindungen…“ bis zu „Lasst uns zusammen eine Critical Mass Aktion gegen diese Entscheidung organisieren!“ sind viele Ideen zusammengekommen. Aber wir pflegen unser gutes Verhältnis zur Stadt, zu den Ämtern und den politischen Entscheidungsträgern und suchen wie in der Vergangenheit gemeinsam nach Lösungen. Wir sehen das nicht als Rückschlag sondern als Chance. Wie schon Hellen Keller schrieb: „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere; aber wir sehen meist so lange mit Bedauern auf die geschlossene Tür, dass wir die, die sich für uns geöffnet hat, nicht sehen.“
eine akute, oft unerkannte Krise zieht über die Welt. Das Artensterben! Von aktuell etwa 147500 erfassten Tier und Pflanzenarten gelten 41500 als bedroht, ganz zu schweigen von den bereits verschwundenen Tieren und Pflanzenarten. Die Rede ist bereits vom größten Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Die CityFarmer unternehmen aktiv etwas gegen die Ursache dieses Verlusts. Den Schwund von Lebensraum und Kinderstuben. Wir möchten hier einige Arten vorstellen die bei uns eine Heimat gefunden haben und mit uns den CityFarm Alltag teilen. Aber lest selbst:
herzlich euer Schreiberling
B.Vogt
Wechselkröte, Bufo viridis
Tarnungskünstler Kröte
Ursprünglich als Bienentränke angelegt, entwickelt sich mein Regenwasser gespeister kaum 2000 Liter fassender Tümpel immer mehr zu einem Hort des Lebens, doch neuerdings vernimmt man dort verwirrende Geräusche. Ein Trillern! Zu Anfang dacht ich es wäre eine Grille oder ein Heupferd in den Teich gefallen. Wie sehr ich mich irrte. Weiß man, dass die neuen Mitbewohner ihre Farbe der Umgebung anpassen, versteht der ein oder andere vielleicht, dass es sage und schreibe ein halbes Jahr gedauert hat, bis ich Bufo Viridis auf die Schliche kam. Ich bekam schon mit, dass eine wachsende Anzahl Platscher zu hören waren, näherte man sich dem Teich, aber diesen Neuankömmling hatte ich nicht erwartet. 9 Zentimeter groß, größtenteils nachtaktiv und über viele Jahre standorttreu legen die warzigen Gesellen bis zu 12.000 Eier, was auch das überbordenden Gewimmel im Juni erklärte. Das Trillern entsprang der mächtigen Schallblase der Männchen und nicht eines Insekts. Die haben Wechselkröten nur zum Fressen gerne. In Anbetracht der Tatsache, dass sie in jungen Jahren bevorzugt Blattläuse vertilgen, ein willkommener Gast auf der CityFarm.
Weinbergschnecke, (Helix pomatia)
Wahrhaft „Inter“, Gleichzeitig Mann und Frau: die Weinbergschnecke
Die Landlungenschnecke, auch als schwäbische Auster bekannt, steht seit einigen Jahren unter Schutz. In vielen Ländern Europas gilt sie als Delikatesse, wobei das Gros der allein in Frankreich verzehrten 10.000 Tonnen aus osteuropäischen Züchtungen stammt. Sie bewegt sich durch einen einzelnen Kriechfuß auf einer Spur aus Schleim. Dieser schützt sie vor Austrocknung und Verletzungen, zudem wirkt der zu Schaum aufgeblasene Schleim als Verteidigung gegen Angreifer, genauso wie ihr Häuschen in dem die inneren Organe verstaut sind. Geht ihr aus Kalk bestehendes Dach über dem Kopf kaputt, kann sie es bis zu einem gewissen Grad selbst reparieren, wenn sie genügend Kalk zur Verfügung hat. Pflanzenmaterial und Aas, das sie gerne verzehrt, raspelt das tagaktive Weichtier mithilfe ihrer Zunge, die mit winzigen Zähnchen besetzt ist. Als Zwitter befruchten sich Weinbergschnecken gegenseitig mit einem sogenannten Liebespfeil. Anschließend werden die pfefferkorngroßen Eier in ein etwa 10 Zentimeter tiefes Loch gelegt.
Igel (Erinaceus europeus)
Der Eulenfreund wiegt mittlerweile mehrere Kilo und herrscht über das Hühnergehege
Das Wort Igel bedeutet „Schlangenfresser“ Der Einzelgänger frisst im Gegensatz zu seiner Namensbedeutung am Liebsten Regenwürmer und Insekten. Als Stachelball hat er eine fast perfekte Verteidigung gegen Räuber wie den Dachs, den Adler oder Füchse. Obwohl Igel bei der Geburt schon rund 100 Stacheln besitzen sind diese noch weich und biegsam, damit die Mutter nicht verletzt wird. Trotzdem kommen viele Igel, obwohl sie diese Schutzvorrichtung haben, viel zu früh ums Leben. Allzu oft in weggeworfenen Pappbechern. Sie krabbeln hinein, um die süßen Getränkereste zu schlürfen, und bleiben mit ihren nach hinten gerichteten Stacheln stecken. Wenn sie nicht ersticken, verdursten sie jämmerlich. Die kleinen Nadelkissen sind in der Lage mit ihren Ohren kleine Tiere sogar unter der Erde zu orten. Trotz vieler Stacheln haben Igel oftmals massive Probleme mit Parasiten wie Flöhen und Zecken. Einen abgemagerten unter Tags aktiven Igel kann man gerne füttern. Allerdings ist Milch für Igel unverträglich und sie bekommen davon Bauchweh und Durchfall, besser ist Hackfleisch oder Nassfutter. Nicht zu vergessen ist die Möglichkeit für Igel ihren Durst zu stillen. Also bitte Wasserschalen aufstellen. Bei uns leben mittlerweile mehrere dieser stacheligen Gesellen und halten Hühner, Hund und Hahn auf Trab.
Siebenschläfer (Glis Glis) Die dämmerungs- und nachtaktiven Bilche klettern am Liebsten auf Bäumen, um genau zu sein auf Obstbäumen. Die possierlichen beinahe Vegetarier entfernen sich dabei ungern weiter als 100 Meter von ihrem Schlafplatz. Dort richtet Glis Glis auch seine Zerstörungen an. Löcher in Wänden von Gartenhütten, ausgeräumte Isolierungen und Nester in Fehlböden sind noch das geringere Übel. Von höherer Tragweite sind die Fraß-Schäden! Nicht nur, dass Obst aller Art angefressen wird, bis jede einzelne Birne angebissen ist und faulig wird, sondern auch, dass sie gerne mal ein Ei bei den Außennestern der Hühner stibitzen.
Lautstarke Draufgänger der Siebenschläfer (Foto von Tobias B.)
Bisher schoben wir unserem bemitleidenswerten Hund Keule, alias „Der Sandling“ die Schuld für alle ausgefressenen Eierschalen in die Schuhe, doch, so wahr mir Gott helfe, ich habe beim abendlichen Einschlagen eines Bienenschwarms den Eierdieb auf frische Tat ertappt. Selbst wenn unsere ebenfalls auf der CityFarm wohnhaften Marder und Füchse ab und an einen Siebenschläfer erwischen, vermehren sich die Schreihälse mit ihren Würfen von bis zu 6 Jungen schnell genug, als dass ein einzelner Verlust nicht ins Gewicht fällt. Das letzte Nest fanden wir übrigens im Hochboden eines voll besetzten Bienenstocks.
Nimmersatt! Fallobst wird einfach bis vor die Haustüre befördert!
Die bei der Geburt gerade mal 2 Gramm wiegenden Babies hatten schon ihre Augen offen und starrten uns, mitsamt hochgradig aufgeregter Mutter, fassungslos an. Wer denkt diese Tiere wären nicht wehrhaft (zumindes akkustisch) irrt gewaltig. Ihre Geräuschkulisse war mächtig laut! Von Fauchen, Zischen, Schnarren, über Qiecken bis zu einem erstaunlich tiefen Grummeln sind die Puschelschwänze in Habachtstellung nicht zu überhören. Als abschließender Fun-Fact: Bilche sind faule Tiere? JA! Sogar noch viel fauler! Im Gegensatz zu der Annahme Siebenschläfer würden 7 Monate Winterruhe halten, schnarchen sie sogar bis zu 9 Monate. Das wäre wie wenn wir 18 Stunden am Tag schlafen würden.
Zauneidechse (Lacerta Agilis)
Rettung geglückt!
Zum ersten Mal begegnete ich dieser Eidechse auf der neuen Farm in unserer Metallbox für das Weidegerät im zeitigen Frühjahr. Dort drin ist es selbst bei geringer Sonneneinstrahlung wohlig warm, womit das wechselwarme Tier, ohne exponiert und Fressfeinden, wie Marder oder Rabe ausgeliefert zu sein, auf Temperatur kommt. Es war ein Männchen. Woher ich das weiß? „Geschlechtdimorphiosmus“ Was für eine Keule von Wort. Um beim Beispiel Zauneidechse zu bleiben: Männchen präsentieren sich leuchten grün, Weibchen braun. Es bezeichnet unterschiedliche körperliche Merkmale bei Männlein und Weiblein. Für die bis zu 25 Zentimeter großen Reptilien ist die Farm ein Paradies. Tausende Versteckmöglichkeiten, Trockensteinmauern zum Wärmen, massenhaft Überwinterungsmöglichkeiten (kleinen Erhöhlen) und ein Schlaraffenland in Bezug auf ihre Leibspeiße: Ameisen. Sie verschmähen zwar auch keine Grillen, Schnecken oder Bienendrohnen, doch scheinen unsere totholzbewohnenden Krabbler eine magische Anziehungskraft auf die fein geschuppten Tiere zu haben. Mittlerweile sieht man die, für ihre Fähigkeit bei Gefahr ihren Schwanz abzuwerfen zu können, bekannten Insektenfresser häufiger auf offenen Sonnenplätzen. Da wir einige der kälte-empfindlicheren Bäume, wie Pfirsiche, mit einem Wärmefang aus Steinen versehen haben, finden sie davon mehr als genug. Ebenso verhält es sich mit guten Versteckmöglichkeiten bei denen die Nachkommen der Saurier sogar die Wahl haben ob sie sich in Reisig-, Sand-, Holz,- oder selbstwämenden Komposthäufen verkriechen. Sogar für ihre Nachkommenschaft ist gut gesorgt, ruhen die Eier in unseren Hochbeeten oder im Waldgartenbereich. Durch den Verzicht auf invasive Bodenarbeiten mit Fräße und Egger, um das Edaphon (Bodenleben) zu schützen, können sich die Baby-Schuppentiere in Ruhe entwickeln. Bedenkt man, dass sich bei widriger Witterung der Schlupf bis zu 100 Tagen hinzieht ein Segen für die Eidechsenbrut, denn allzu oft fallen sie grabwütigen Möchtegernbauern zum Opfer.
Die Aufgabe eines Lech-Rangers ist es die Vielzahl von Besuchern des Lechs und die Folgen dieses Massenandrangs in geordnete Bahnen zu lenken. In den Lechauen und auf den Kiesbänke bebrüten und setzten eine Heerschar von Tierarten ihre Nachkommen. Von der Geburt über das anschließende Aufwachsen bis zum Aufbruch in die Winterrefugiale beschützt ein guter Ranger den Lebensraum von Flussregenpfeifer und Co. In sein Aufgabengebiet fällt aber noch mehr. Im Rahmen seiner Möglichkeiten verteilt er Flyer mit Gebietskarten, meldet umgestürzte Bäume, berät verlorengegangene Wanderer und hat immer einen Blick auf Waldbrandstufe und zündelnde Feierwillige. Hier ein literarisch aufbereiteter Schwank aus dem Erfahrungsbericht 2022:
Immer mit dabei mein Hund Keule alias „Der Sandling“!
Im Wind wogen sacht einige bunt schillernde Schmetterlinge, die sich auf dem frisch asphaltierten Radweg sonnen. Der Ruf des Kuckucks begleitet melodisch dieses farbenfrohe Schauspiel, während ein einsamer Naturschützer schweißgebadet das Lechufer erklimmt. Neben die aufstobenden Flugkünstler lege ich prustend zwei stinkende Schwerlastsäcke, gefüllt mit Unrat, ab.
Ergebnis meiner gerade eben abgeschlossenen Müllsammelaktion auf der Kiesbank. Der Herr, der diese Sauerei hinterließ, hatte ich am Vortag höflich gebeten seinen sommerlichen (und in seinen Träumen dauerhaften) Wohnsitz im Schutzgebiet aufzulösen.
Zusammenstellung typischen Kiesbankmülls
Unter wüsten Verwünschungen zog der Herr nach der dritten Aufforderung und auch erst nach der Drohung die Behörden einzuschalten von dannen. Der Aufforderung seinen ganzen Müll mitzunehmen ist er zu meinem Leidwesen nicht nachgekommen. Vor nun das nächste Hochwasser, Flaschen, Einweggrill, zerrissene Zeltplanen, Essensreste und hunderte Plastikverpackungen den Fluss hinabspült, räume ich dem Zitat: „Teilzeitobdachlosen“, hinterher. Teilzeit deswegen, weil sich der Herr im Sommer die Miete spart, indem er irgendwo in der Natur sein Camp aufschlägt, um den Winter gediegen und kostengünstig im warmen Süden verbringen zu können. Die kreativste Beleidigung kam definitiv von dem angegrauten Mittfünfziger. Ich sei ein „dreckiger, langhaariger Öko-Faschisten-Hippie“.
Nichtsdestotrotz kam mir jede Runde in den Flussauen des Lechs wie eine kleine Abenteuerreise vor. Man trifft zwangsläufig auf die unterschiedlichsten neuen Menschen, hat originale Begegnungen mit geschützten Arten, oder steht plötzlich vor einem frisch gefallenen Baum, der quer über dem Rettungsweg liegt.
In solchen Fällen hilft es nur die örtliche Feuerwehr zu kontaktieren, die das Ungetüm schnellstmöglich entfernt, selbst wenn dies die eigentliche Abendplanung sprengt. Um bei einem Notfall medizinischer Natur zügig an Hilfe zu kommen, bedarf es eines Anfahrtsweges des Sanitätswagens. Ob der Schwächeanfall eines älteren Herren beim Anblick sich fleißig vergnügender Nudisten, oder die massive, schnapsbedingte Intoxikation eines frisch gebackenen Vaters an Christie Himmelfahrt der Anlass ist, ohne professionelle Unterstützung, ist selbst ein altgedienter Ranger oftmals aufgeschmissen.
Man selbst würde sich genauso freuen, wenn einem bei einem Notfall geholfen werden würde, denn ab und an kommt es zu tätlichen Übergriffen auf meine Wenigkeit. Dieses Jahr erneut. Wieder einmal war zu viel Alkohol im Spiel, gepaart mit der massiven Selbstüberschätzung eines Störenfriedes.
Nachdem ich meinen üblichen Text: „Sie befinden sich im Schutzgebiet und die armen Vogelküken müssen bei der Hitze auf der Kiesbank ohne elterliche Führsorge leider verdursten“, an den Mann gebracht hatte, erdreistete sich der Volltrunkene mich von hinten an der Hose zu packen und den Versuch zu starten mich zu Boden zu ringen.
. Zum Glück riss bei der Aktion mein Gürtel, womit ich in der Lage war den Angreifer zur Abkühlung seines Gemüts in den hochsommerlichen Rinnsal des Lechs zu befördern. Durch das eiskalte Wasser anscheinend wieder klarer im Kopf starrte mich der Trunkenbold einen Augenblick erschrocken an und suchte dann so schnell ihn seine Beine trugen das Weite. Eine weiße Entscheidung, da ich im Alltag meinen Schwarzgurt nicht auf der Stirn zu tragen pflege und mich durchaus zu wehren wüsste, werde ich grundlos angegangen.
Wie so oft blieb es an mir hängen die Hinterlassenschaften des unfreundlichen Herrn geflissentlich zusammenzutragen, Pfandflaschen von Unrat zu trennen und das Ganze den Hang hinaufzubefördern. Trotz rauschendem Adrenalin im Blut beruhigte sich mein Herzschlag dank den Bläulingen und Schachbrettfaltern, die meinen Aufstieg begleiten in Windeseile, womit ich die übliche Ranger-Tour zu einem erfolgreichen Ende bringen konnte. Spätestens als die bläulich schillernde Augenweide der Eisvogel, neben mir ins Wasser plitschte, war die Welt wieder in Ordnung.
Schönen Sommer und baldigen Regen wünscht euch euer CityFarmer und Schreiberling Benjamin Vogt
Ein herrlicher Blick über den Lech nördlich von Gersthofen.
Parkmöglichkeiten sind am Nordfriedhof auf den hinteren grossen Parkplatz oder neben der Aral Tankstelle in der Stuttgarter Strasse. Danach sind es nur noch 10 min Fußweg. Bitte schaut Euch die Beschreibung des Weges auf Google Maps an, dort sind wir eingetragen. Fahrradparkplätze stehen unbegrenzt an der Farm zur Verfügung.
Hunde sind willkommen, wenn sie sich mit Artgenossen vertragen.
nun kommen wir zu einem Kapitel, das mir persönlich sehr am Herzen liegt! „Wie helfe ich der Artenvielfalt und der Biodiversität in einem jungen Waldgarten auf die Beine?“ Einige Ideen wurden hier für Sie zusammengefasst:
Kleinteilige Verwilderung zulassen
Lassen Sie Bereiche die Sie nicht nutzen wollen, die schlecht zugänglich sind oder sowieso versteckt hinter einer Hütte liegen, mit Brennnesseln, Beifuß oder Storchenschnabel zuwachsen. Dort finden spezialisierte, heimische Arten wie Schmetterlinge und Wildbienen einen geeigneten Nistplatz.
Totes Pflanzenmatzerial Man glaubt es kaum, doch eine Vielzahl von Insekten bevorzugt totes Pflanzenmaterial gegenüber wachsendem Grün. Mulm, markhaltige Stängel und abgestorbene Blätter sind nicht nur als Nahrung, sondern auch für die Überwinterung im Ei oder als Larve unabdingbar.
Auch verrottendes Holz in allen Stadien bietet einer Vielzahl Insekten wie Käfern, Asseln und Ameisen einen Lebensraum. Wo es möglich ist, rate ich Ihnen, so viel wie möglich abgestorbenes Material über den Winter stehen zu lassen und es anschließen gesondert zu sammeln, damit die „Insekten-Babys“ schlüpfen können. Bitte auf keinen Fall verbrennen!
Habitatvielfalt
Sonnenbeschienene Sandstrukturen mit Trockensteinmauern für Eidechsen, die obligatorische Benjeshecke für Igel und Bilche, der eingewachsene Steinhaufen für Hummeln aller Art oder ein simpler Teich für Quaktiere, das sind nur einige Beispiele für unterschiedliche (klein) Lebensräume. Umso mehr dieser Gestaltungselemente sich in Ihrem Garten befinden, umso mehr unterschiedliche Arten werden sich über kurz oder lang bei Ihnen etablieren.
Wenn genügend Platz zur Verfügung steht, legen Sie zur Stabilisierung der Population mehrere Kleinhabitate desselben Typs an. Ein kleines Beispiel aus unserem Alltag: Im anfangs zentral gelegenen, sehr großen Asthaufen fanden erstaunlicherweise drei Igel ihr Winterquartier. Nach und nach entstanden auf unserem gesamten Grundstück verteilt, zwei mittelgroße Benjeshecken und zusätzliche Totholzbereiche. Binnen eines Jahres überwinterten 9 Igel auf der CityFarm!
Nisthilfen
Durch die Ordnungswut des modernen Gartenfreundes herrscht ein prekärer Mangel an Spechtlöchern, abgebrochenen und ausgefaulten Ästen sowie naturverputzen Ziegelwänden! Oft kann der aufmerksame Beobachter Vögel und Eichhörnchen im gnadenlosen Kampf um geeignete Brutplätze zetern hören. Dem ist Abhilfe zu schaffen. Ob als Heimwerker mit Bastelanleitung oder lieber mit gekauften Nisthilfen, Amsel, Drossel, Fink und Mauerbiene danken Ihnen ihr neues Zuhause durch Anwesenheit. Auch dichte Pflanzenwände entpuppten sich für Heckenbrüter wie den Zaunkönig, als bewundernswert produktive Kinderstube. Bitte achten Sie speziell bei „Insektenhotels“ auf eine saubere Verarbeitung. An Holzsplittern in Bohrungen reißen sich jungfräulichen Bienen die Flügel aus und undichte Dächer bedeuten in der kalten Jahreszeit den Pilz-Tod der possierlichen Insekten. Kiefernzapfen und Hohlziegel haben zudem nichts in der Nisthilfe zu suchen!
Wie anfangen?
Aus einem Instinkt heraus entwickelte sich der Garten unseres Mitmach-Mini- Bauernhofs zu einem mehr oder weniger strukturierten Sammelsurium aus Kräutern, Sträuchern und Bäumen, der entfernt an einen Waldgarten erinnert. Erst als meine geliebte Ehefrau mich darauf stieß, dass man dieses „Durcheinander“ ausgezeichnet in einen durchdachten Waldgarten verwandeln könnte, begann ich mich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die Vorteile lagen klar auf der Hand! Mangels Brunnen kam uns die zu erwartende Senkung des Wasserverbrauchs sehr gelegen. Uns stand zwar ein Tankwagen aus einer befreundeten Gärtnerei zur Verfügung, doch war das Befüllen, Herumfahren und anschließende Gießen sehr zeitintensiv, was mich zum Nächsten Bonus dieser „Landwirtschaftsform“ bringt – der Zeitersparnis. Coronabedingt, fielen uns scharenweise die Helfer aus. Was sonst zwanzig fleißige Hände stemmten, blieb an einer sehr überschaubaren Personenzahl hängen. Vorzucht, mulchen, pflanzen, hacken, pikieren, Saatgutgewinnung, Baumschnitt plus die Tierversorgung wurde schnell zu viel. Auch mit Blick auf die sich verändernden Umweltbedingungen, den ständigen Wassermangel im Sommer und Schlammschlachten im Winter, erkannten wir den Waldgarten als zukunftsfähige Gartenvariante für die CityFarm und legten mit Feuereifer los.
„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel!“
Charles Darwin
Geschichte
Bitte denken Sie an einen typischen Wald! Was sehen Sie vor Ihrem inneren Auge? Ein Idyll aus hoch aufragendem Grün, das Flüstern des Laubes, ein geheimnisvolles Knacken im Unterholz, zwitschernde Vögel, der frische Geruch nach Moos gemischt, mit dem Duft lebendiger Urtümlichkeit aus Pilz und modrigem Laub. Ein funktionierendes Ökosystem.
Was gibt es schöneres als Waldbaden?
Ich sehe von hohen Baumkronen überspannte, abgesägte, in Verwesung befindliche Baumstümpfe neben eingefahrenen Forstwegen mit kleinen Regenpfützen. Oft wimmeln sie vor Zuckmückenlarven. Alternativ? Monokulturen aus düsteren Nadelholzstangen, dicht an dicht.
Doch gerade entwickelt sich (in mir) ein neues Verständnis von „Wald“, einen sehr altes Verständnis: Bereits 1819 schrieb Heinrich Cotta in seinem Werk „Baumfeldwirthschaft“ von essbaren Feldfrüchten, Holzproduktion in Kombination mit extensiver Viehhaltung in waldartigen Gärten. Er versprach sich schon damals eine bessere Grundversorgung der Bevölkerung. Zum einen wegen der langfristigeren Stabilität der Ernteerträge, zum anderen wegen des verhältnismäßig geringen Pflegeaufwandes.
Religionshistorisch kann aber noch weiter in die Vergangenheit zurück geblickt werden, denn bereits in der Bibel steht das Paradies (Altiranisch: pairi daēza) für einen eingezäunten Baumgarten (Teichert.Wolfgang, Gärten: ParadiesischeKulturen, Stuttgart 1986, S. 10 f.).
Nun stellt sich die Frage: Wenn dieses Ackerbau-Prinzip (hypothetisch) einfach anzuwenden, leicht zu pflegen und ertragreich sei, warum ist es nicht längst zur gängigen Praxis geworden? Die Antwort ist erschreckend. Haben Sie schon mal etwas von der „Bodenreinertragslehre“ gehört?
Vor den ausufernden Recherchen zum Thema „Zukunftsgärten“ war mir dieses Prinzip auch kein Begriff. Es klang in meinen Ohren wie eine Wortneuschöpfung der Nationalsozialisten. Doch ist die Bodenreinertragslehre Jahrhunderte älter. Es bezeichnet das im 17 Jahrhundert von Adeligen und Industriellen entwickelte Verständnis von Wald als Kapitalanlage. Rentabilität und Konkurrenzfähigkeit waren oberstes Gebot. Da hatten Mispeln, Wein, Johannisbeeren und Huteschweine keinen Platz.
Mit den Jahren ging diese Denkweise ins kollektive Verständnis ganzer Nationen über und spiegelt sich noch heute in so genannten Stangenwäldern wieder, Monokulturen in Reih und Glied. Den Gipfel besagter Entwicklung liefert die Uno-Einrichtung FAO (Food and Agriculture Organization). Ein forstwirtschaftlich nutzbarer „Wald“ beginnt für sie schon bei 10 Prozent Kronenüberdachung. Das Vorhandensein von Bäumen sowie ein Fehlen anderer vorherrschender Nutzungsformen genügt als Definition für einen Wald.
Was sind also die Vorteile eines Waldgartens? – höhere Flächenerträge – Ressourcen und Arbeitskraft schonendes Wirtschaften – positive Co2 Bilanz – langfristig stabile Systeme – leicht umzusetzende, artgerechte Tierhaltung in einem … – … „natürlichem“ Nährstoffkreislauf – ästhetisch ansprechend – gesunde, abwechslungsreiche Nahrung
Doch wie fängt man an, sich an das Thema Waldgarten heranzutasten? Zunächst mit einem grundsätzlichen Umdenken! Wir kontrollieren nicht die Natur sondern entfesseln ihr Potenzial! Begriffe wie Schädlinge, Unkraut und Pflanzenkrankheiten werden über kurz oder lang ihre Bedeutung ändern und nicht mehr zu kleingärtnerischen Ausrottungsanfällen führen. Denn gelingt die Übertragung des Systems „Wald“ in den Garten, etablieren sich selbstregulierende Stoffkreisläufe, in die nur minimal eingegriffen werden muss und sollte. Meist weiß sich „die Natur“ in einer Schädlings-Nützlings-Schaukel besser zu helfen als ein Mensch es mit der Spritzdüse je könnte.
Durch die vielen Nahrungsnetze und komplexe Wechselbeziehungen aus Pflanzen-Tieren-Pilzen-Bakterien (Biozönosen), fehlt dem Gärtner sowieso zwangsläufig der Überblick. Bereits die im Boden (meist unsichtbaren) Vorgänge an denen Quadrillionen Kleinstlebewesen beteiligt sind, übersteigen zumindest mein Begriffsvermögen. Verabschieden wir uns also von dem Gedanken die Kontrolle zu besitzen. Nicht umsonst haben ganze Generationen von Wissenschaftlern, Förstern und Spezialisten versucht, dieses Zusammenspiel umfassend zu analysieren und verstehen und sind (meist jeder für sich im Einzelnen) gescheitert. Das soll uns aber nicht davon abhalten, jenes über Jahrhunderte der Naturbeobachtung und Forschung angesammelte Wissen zu sichten und anzuwenden. Hierbei gilt es aus den Erkenntnissen und Fehlern ANDERER zu lernen.
Ungenügende Wasserversorgung Neupflanzungen benötigen in der Anfangszeit regelmäßig Wasser, sehr viel Wasser. Vorab klären ob Regenwasser aufgefangen werden kann, oder ein Tankwagen/Brunnen etc. vorhanden ist. Nach zwei bis drei Jahren ist keine Bewässerung mehr nötig.
Ungeduld
Baum gepflanzt und opulenter Obstertrag? Fehlanzeige! Fünf lange Jahre dauert es von der Pflanzung eines einjährigen Hochstamm-Obstbaumes bis zur ersten Frucht. Denken sie langfristig und üben Sie sich in Geduld, es rentiert sich! Frei nach Konfuzius: „Ist man in den kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern!“
Fehlende Vielfalt
Seien Sie mutig bei der Auswahl Ihrer Pflanzen und Tiere. Warum nicht eine alte, unbekannte, vielleicht vom Aussterben bedrohte Sorte oder sogar eine gewagte Neuzüchtung? Warum nicht zu „Exotischem“ wie Maronen, Gochi oder Mispeln greifen? Eine breite Vielfalt birgt das größte Potenzial für eine ertragreiche Ernte und einen gesunden Waldgarten.
Fehlendes Konservierungs-Know-How
Plötzlich stapeln sich 20 Kilo Mairübchen, zwei Pfund Pflaumen, drei Eimer Johannisbeeren und eine Bataillon Kürbisse im Keller. Stellt sich die Frage: Was damit machen? Binnen kürzester Zeit werden bei Raumtemperatur viele der reifen Früchte verderben. Wie also konservieren? Setzen Sie sich rechtzeitig mit Dörren, Fermentieren, Einwecken, Einmieten und ja, auch Kompostieren auseinander. Fragen sie auch mal ihre Oma oder ihre Tante. Oft schlummert dort verstecktes Konservierungs-Wissen.
Die One-Man-Show
Viele Hände, schnelles Ende!
Alles ohne Hilfe schaffen zu wollen, hat seine Tücken. Nicht umsonst heißt es: Viele Hände schnelles Ende! Manchmal fühlt sich für mich einsames Gärtnern an wie alleine eine Ikea Schrankwand aufzubauen. Ohne dritte Hand wird es schwierig, außerdem werkelt es sich in Gesellschaft angenehmer. Obstbauvereine, Freunde, oder Nachbarn sind dankbare Abnehmer für Überschüsse und packen zumeist gerne mit an. Selbst die Jüngsten haben sichtlich ihre helle Freude daran zu helfen, mit schönen Kindheitserinnerungen an heimliche Himbeer-Nasch-Aktionen inklusive.
2.6. Paukenschlagaktionismus
Aussähen, pikieren, viele Male gießen, Boden Vorbereitung, rauspflanzen, ausgeizen, hacken und… ernten!
Die meisten Tätigkeiten in einem Waldgarten sind kleinteilig, sich wiederholend und lassen sich kaum in Gewaltaktionen bewältigen. Denken Sie wie ein Eichhörnchen. In vielen kleinen Schritten kommen Sie ihrem Ziel oft schneller näher.
Dies war Teil Eins unserer Waldgartenreihe. Wir freuen uns sehr, dass Sie bisher hierher durchgehalten haben. Nun haben wir noch ein kleines Anliegen: Der CityFarm fehlt mit den Hochstämmen zur großflächigen Beschattung ein wichtiges Kernelement eines Waldgartens. (siehe handgezeichneten Grafik am Schluss) Diese Bäume bieten weiträumigen Halbschatten, der die Wasserverdunstung minimiert und die Gemüsekulturen vor intensiver Sonneneinstrahlung schützt. In der Anschaffung, gerade wenn auf erhaltenswerte und vom Aussterben bedrohte Obstsorten gesetzt wird, sind Hochstammbäume unbezahlbar. Trotzdem versuchen wir unser Bestes um dieses Kulturgut zu erhalten. Wenn ihr uns helfen wollt, würden wir uns hier über eine kleine Spende sehr freuen:
lange habt Ihr von uns nichts mehr gehört. Die City-Farm-Mühlen stehen aber beileibe nicht still. Bedingt durch die aufregenden Zeiten in denen wir leben, verändert sich der gesamte Alltag auf unserem ehrenamtlich betriebenen Minibauernhof.
Die fehlenden gemeinsamen Arbeitseinsätze erfordern ein grundsätzliches Umdenken: Von einem gut funktionierenden „Paukenschlagaktionismus“ mit vielen Helfern wechselten wir notgedrungen in einen „Eichhörnchenmodus“ bei dem Einzelne in vielen kleinen Schritten die notwendige Arbeiten voranbringen. Sowohl für das Miteinander unserer Ehrenamtlichen (viele kennen sich wegen der Kontaktreduzierung nicht einmal mehr persönlich) als auch für große Projekte wie der Neubau des Schafstalls ist Social Distance reines Gift. Auch Kleinstlandwirten mit “nur“ zwei Duzend Schafen und einer Handvoll Hühner ringen die coronalen Umstände einiges an Spontanität, Erfindungsreichtum und Geduld ab. Auch weiterhin bitten wir dringend darum, von spontanen Besuchen abzusehen und bitte erst nachzufragen, ob ein Besuch möglich ist.
Kompost für den Schulgarten der Didaktik der Biologie an der Uni Augsburg.
Ein gutes Beispiel (mit glimpflichem Ausgang) ist hierfür ein Spontanbesuch eines Kaffekränzchens während einer Kompostaktion mit Studenten der Universität Augsburg. Dank einer langjährigen Kooperation mit der Didaktik Biologie hatten wir die Ehre den Lehrschulgarten mit frischem Dünger zu versorgen. 5,8 Kubikmeter gut verrotteten Dungs. Glücklicherweise waren helfende Hände vor Ort, von denen aber jede einzelne dringend gebraucht wurde. Die Menschenobergrenze war (zumindest nach meinem Empfinden) erreicht. Plötzlich steht eine Gruppe Rentnerinnen vor der Türe, die extra den „langen und beschwerlichen Weg“ auf sich genommen hatten, um uns zu besuchen. Umsonst! Mit einem kurzen Vorab-Anruf wäre die Angelegenheit erklärt gewesen. Die sogar schon geboosterten Seniorinnen hätten ihre Impfnachweise mitgebracht und dank eines klaren Termins die Farm exklusiv besuchen dürfen. So blieb mir nichts anderes übrig als die Damen „den langen und beschwerlichen Weg“ zurückzuschicken und mich dafür zu entschuldigen, dass heute das Gelände nicht betreten werden darf. „Metzgersfahrt statt Kaffefahrt“, wie eine der humorigen Mitsiebziger schalkhaft meinte. Wenige Tage später staksten die Damen glücklich und mit passendem Schuhwerk ausgestattet durch den Hühnerstall.
Wir wollen uns nicht beschweren, denn trotz ausgefallenen Märkten, geplatzten Veranstaltungen und Einlasskontrollen kommt die Farm einigermaßen über die Runden. Das verdanken wir unseren Paten und großzügigen Spendern. Ein herzliches „Vergelts Gott“ an alle Unterstützer! Ihr seid KLASSE! Für den Advent 2021 hatten die Farmer einhellig beschlossen keine Weihnachtsspendenaktion zu starten. Wir dachten uns: „Wer hat vor Weihnachten nicht schon genug um die Ohren?“ Man beweist ja nicht nur in der staden Zeit ein großes Herz durch die Unterstützung sozialer Projekte. Anderen helfend unter die Arme zu greifen, sei es mit Tatkraft, einer Packung Schrauben oder einer kleinen finanziellen Zuwendung kommt das ganze Jahr gut an. Gerade die unerwarteten Gaben bescheren (zumindest mir) die größten Glücksmomente….
Das Mäh-mal Team.
Statt dessen bewarben wir uns bei onefortheplanet.deum eine Förderung unseres innerstädtischen Beweidungsprojektes „Mäh-mal“. Jeden Monat werden dort 3 Projekte vorgestellt, von denen eines die Förderung erhält. Über eine Abstimmung wird der Gewinner ermittelt. Im Dezember war es soweit, wir kamen in die Endrunde und mit Spannung erwarteten wir das Ergebnis. Unsere wolligen Rasenmäher konnten mit 402 Stimmen den Sieg erringen! Wir freuen uns sehr darüber und sagen TAUSEND DANK! Mit dem Geld können wir unsere Zaunanlage mit einem Solarmodul aufrüsten, was und das leidlichen hin und her schleppen der schweren Batterie erspart. Zudem kaufen wir neue Zäune, denn nach 2-3 Jahren ist ein Weidezaun in seiner elektrischen Leitfähigkeit eingeschränkt. Durch den dauerhaften Einsatz auf der Weide nagt der Zahn des Wetters an den Drähten. Hier könnt Ihr noch mehr dazu erfahren –> https://onefortheplanet.de/projektvorstellung-cityfarm-augsburg/
Apropos Glücksmoment: Wer einen Bioweihnachtsbaum gekauft hat, darf den gerne bei uns „entsorgen“. Die Schafe lieben es die harzig schmeckenden Triebspitzen und Lametta freien Ästchen abzuknabbern. Warum Lametta frei? Unsere Wollbande sind Wiederkäuer und die unverdaulichen Zinkverbindungen sind giftig. Wobei der Gedanke durchaus amüsant ist, würden unsere Rasenmäääher auf einmal glitzerndes Konfetti pupsen. Optische Abwechslung für den Bauern. Dann würden sich bei Starkregen die aufschwimmenden Böllerchen auch besser vom Untergrund absetzen. Zur Erklärung: Wer in letzter Zeit bei uns vorbei geschaut hat, mag die Pfützen, die eher kleinen Seen ähneln aufgefallen sein. Durch die Verwandlung der Winterweide in ein (noch halbfertiges) Biotop ertrinken wir gerade im Schlamm durch das oberflächlich abfließende Wasser. Im Verlauf diesen Jahres wanderten deswegen zur Bekämpfung des Sumpfes sage und schreibe 20 Tonnen Sand auf Wege, Stellplätze und Weiden. Schubkarre für Schubkarre zur Entmatschung glitt so manche Schweißperle durch den schwammigen Untergrund und verlor sich in der braun-grauen Pampe der CityFarm.
Keule mag auch keinen Schnee.
Die wässrigen Bedingungen scheinen allerdings uns Menschen mehr zu stören als unsere Tiere. Alle außer Keule, unser Wüstenhund aus Afrika, mit dem Alias „Sandling“. Der stakst mit angewidert verzogener Schnute durch den knöcheltiefen Schlamm und nutzt jede trockene Insel zum Verweilen. Wasser in jeglichem Aggregatzustand begeistert ihn wenig. Keules Lieblingswetter? Hochsommer mit 30 Grad und Trockenheit.
Mittlerweile bemühe ich mich darum der ausufernden Sumpflandschaft durch mit Steinen gefüllte Drainagelöcher Herr zu werden, leider nur mit mäßigem Erfolg. Wer dahingehend gute Ideen oder Erfahrungen hat darf diese uns gerne mitteilen! Nur zur Vorwarnung: Allzutief graben haut leider nicht hin, da sich eine undurchdringliche, stark verdichtete Bauschuttschicht unter unserem Schaf-Winter-Domizil befindet, zumindest bei den bisher gebuddelten Drainagen.
Zu guter Letzt: Eine Freudennachricht! Der CityFarm ist ein weiterer Strike im Kampf um den Erhalt unserer heimischen Tierwelt gelungen. Als Träger der „UnDekade biologische Vielfalt“-Auszeichnung der Vereinten Nationen können wir stolz verkünden, dass sich eine weitere seltene, „unübersehbare“ Art angesiedelt hat. Unübersehbar, deshalb, weil diese Lumpen die Wände meiner Bienenhütte als löchriges Nudelsieb hinterlassen und sich auch gerne mal in bewohnten Bienenkästen einnisten. Sehr verstörend bei der Varroa Winterbehandlung, wenn dem Herren Imker das aufgeschreckte Tier plötzlich mit weit aufgerissenen Augen aus dem Bienenstock heraus panisch angafft. Keine Angst! Dem Kleinen ist nichts geschehen, da er für einen Umzug in ein flauschiges Domizil durchaus zu haben war. Der beinahe Vegetarier, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen hat, verbringt seine siebenmonatige Winterruhe nun einmal in Vogelkästen, Baumhöhlen und eben Bienenbehausungen. Biene und Bilch leben anscheinend in Harmonie. Willkommen auf der Cityfarm Augsburg kleine Siebenschläfer!
heute gibt es ein paar Neuigkeiten, was sich so getan hat in den letzten Wochen. Corona hält uns ja noch immer in Atem aber die Arbeit auf der Farm geht trotzdem immer fort.
An dieser Stelle möchte ich gleich darauf hinweisen, dass die Farm bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Wir müssen uns wie alle anderen an die Regeln halten und tun dies auch. Deshalb bitten wir von Anfragen, ob man „vorbei“ kommen könne, abzusehen.
Wenn es wieder möglich ist Besucher zu empfangen, werden wir an dieser Stelle einen Tag der offenen Gartentür ankündigen, an dem ein Besuch möglich ist.
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Die enge Welt der Hühner
Vergrößertes Hühnergehege
Die Seuchen begleiten uns tagein, tagaus. Nicht nur, dass wir immer noch Blauzungen-Sperrgebiet sind (Schafseuche), auch die armen Hühner sind schon wieder an der Reihe – von uns selbst mal ganz abgesehen. Seit ein paar Wochen gilt die Aufstallpflicht für unsere Hühner und Enten. Diesmal open-End und wir müssen damit rechnen, dass es sich bis weit in den Sommer hinein zieht.
Normalerweise kommt in diesem Fall immer ein Brief vom Veterinäramt, in welchem die Stallpflicht angeordnet wird. Also alles verwaltungstechnisch richtig und für uns Halter nachvollziehbar.
Diesmal jedoch haben wir aus den sozialen Medien davon erfahren. Und da uns eine gewisse Skepsis in Bezug auf Nachrichten aus dem Internet innewohnt, folgte der Griff zum Smartphone. Die Nummer vom Veterinäramt war schnell herausgesucht und schon war ein sehr freundlicher Beamter am Apparat, der uns über alles aufklärte. Vielen Dank nochmal für das nette, sympathische Gespräch! Das Vet-Amt löst normalerweise eher Angst und Schrecken bei Tierhaltern aus. 😉
Aber nun war klar, dass es sich nicht um Fake News handelt. Aufgrund der coronalen Unterbesetzung waren diesmal einfach keine Briefe raus gegangen.
Der schöne Merlin.
Für eine kleine handvoll Hühner wäre das Ganze sicher nicht das Problem gewesen. Aber wenige Wochen vorher hat unser lieber Rachmed 30 Hühner bei einem Bauern gerettet, die ausgestallt und geschlachtet werden sollten. Eine Teil zog bei ihm ein und ein Teil bei uns.
Dazu kam noch, dass wir uns von unserem geliebten Dino verabschieden mussten und einen neuen, ebenfalls wunderschönen Araucana-Gockel aus der Nähe von Schwabmünchen bekamen. Da war eine Aufruhr im Hühnerland! Logisch, dass unsere Schar not amused war, gestresst kaum mehr Eier legten und sich gegenseitig an die Gurgel gingen. Also haben wir fast 500 Euro zusammengekratzt, um die Außenvoliere um 6x3m zu erweitern. Danke an dieser Stelle für unsere Hühnerpaten, denn einen Teil konnten wir von den Patenschaften bezahlen.
Nach zwei Tagen war der Auslauf fertig, sogar mit Lichtplatten im Dach, damit es nicht zu dunkel und schattig darunter ist. Und die Hühner? Die sind sehr zufrieden, legen wieder Eier und können sich jetzt besser aus dem Weg gehen. Auch der schöne Merlin weiß den Platz zu schätzen und kräht jeden Morgen auf dem vergessenen Spaten dem Tag seinen Gruß.
Auf Insta hat ildi_von_der_cityfarm gefragt, was denn als Einrichtung für unsere Hühner noch sinnvoll wäre. Mehrfach kam die Antwort: eine Hühnerschaukel! Natürlich wurde diese gleich in die Tat umgesetzt. Nur die Hühner wissen bisher noch nichts damit anzufangen.
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Zurück aufs Fensterbrett
Wir hatten an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass es dieses Jahr leider keine Jungpflanzen von uns geben wird. (Werbung für unser Buch) Warum genau steht in unserem Buch „Urban Gardening mal anders 2“ von Benjamin Vogt, Kapitel: Coronale Disfunktion, welches es mittlerweile auch als Hörbuch zu kaufen gibt. Natürlich gehen die Einnahmen wieder zu 100% an die Farm!
Da wir keine größere Anzuchtsmöglichkeit mehr haben, mussten wir zurück aufs Fensterbrett. Da der Platz natürlich mehr als beschränkt ist, reicht es gerade so für unseren eigenen Bedarf. Es tut uns daher sehr, sehr leid Euch dieses Jahr nicht mit unseren tollen Tomaten beglücken zu können. Samen jedoch haben wir noch mehr als genug, diese findet Ihr HIER. Noch ist es zur Tomatenanzucht nicht zu spät! Wir haben auch erst vor wenigen Tagen die Cherrytomaten gelegt. Die Pflanzen wachsen das locker raus und haben nur wenig Verzug in der Reife.
Leider ist ab Montag dem 12.04. erst mal wieder lockdownmäßig dicht. Aber der Bioladen „Kraut und Rüben“ nebenan hat trotzdem auf und viele Pflanzen stehen dort zum Verkauf bereit. Auch habt Ihr die Möglichkeit in der Gärtnerei anzurufen und eine Bestellung aufzugeben. Euch wird dann ein Pflanzenpaket geschnürt, welches über den Bioladen abholbar ist.
Wenn die Gärtnereien noch/wieder offen sind, lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch in St. Elisabeth. Diese Woche werden dort die Tomaten im Akkord getopft und es sind einige sehr spannende Sorten dabei! Wir haben uns auch schon die ein und andere reserviert.
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Gartopia
Gartopia
Im vergangenem Jahr haben wir zusammen mit dem Forum Plastikfrei den Bessermachenpreisder Lechwerke gewonnen. Daraus entstand im Herbst nicht nur eine wunderbare Veranstaltung mit dem Titel „Tomatensafari“, sondern auch eine ganz neue Fläche.
In der Nähe zur Farm erhielten wir 500m² aus dem Landfundus der Lechwerke für vorerst 4 Jahre pachtfrei, um die Farm zu erweitern und einen neuen Garten anzulegen.
Entstanden ist daraus das Projekt „Gartopia“, ein Gemeischaftsgarten, der aktuell von 14 motivierten Gartenfreunden angelegt wird. Wer schon einmal einen Garten neu angelegt hat, weiß um die harte körperliche Arbeit die dahinter steht, wenn man Land urbar macht. Den ein und anderen plagen da regelmäßig Rücken- und Armschmerzen aber so langsam kann man einen Garten erahnen. Natürlich stehen auch in Gartopia Artenvielfalt, Biodiversität und Kulturpflanzen nicht im Widerspruch. Wir versuchen das Konzept des naturfreundlichen Gartens der CityFarm auch dort zu etablieren. Letztes Jahr erhielten wir ja die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt für unser Gartenkonzept.
Für mehr Artenvielfalt!
Auch wenn uns das Wetter gerade nicht hilfreich ist, so haben wir doch schon Einiges geschafft. Vor allem unser schöner Zaun ist nennenswert, welcher WildKacker von unseren Beeten fern halten soll. Ja, richtig gelesen, Wildkacker und zwar in größerem Ausmaß…. auch die dort hinten aufkommende Müllmenge ist wirklich beachtlich und traurig. Da denkt man, es wäre ein schön verstecktes Eck, wo kaum jemand hin kommt … Pustekuchen, mitnichten. Von LKW-Fahrern die dort ihre Ruhezeiten einhalten bis zu Autoposern und Jugendlichen, die sich ihren McD-Snack einverleiben, ist in unserer Nachbarschaft alles zu finden. Langweilig wird es da auf keinen Fall und wir versuchen ein freundliches Miteinander zu finden.
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Und was sind unsere Pläne für 2021?
Na, die haben wir sicher! So wollen wir endlich wieder Lämmchen! Nach der Lämmerpause der letzten 2 Jahre haben wir beschlossen, dass wir wieder Nachwuchs wollen. Im Frühjahr wird ein potenter Bock der Rasse Coburger Fuchs einziehen und ein paar ausgewählte Mädels (voraussichtlich Elfie, Chwebacca und Chefin) dürfen mit ihm den Sommer verbringen. Wenn dann alles geklappt hat, regnet es an Weihnachten zuckersüße Lämmchen.
Ein weiterer Plan ist der Besuch von zwei Mittelaltermärkten mit unserem Wollstand. Dort zeigen wir Schauspinnen und verkaufen gegen eine Spende unsere Wollprodukte. Natürlich sind wir alle gewandet, unser Zelt ist ein richtiger Mittelaltermarktstand und wir tauchen ein in das Leben vor ca. 800 Jahren. Kommt uns doch besuchen, wenn die Märkte stattfinden können!
Do. 13.5.2021 bis So. 16.5.2021 2. Mittelaltermarkt zu Altenstadt Triebstr. (Festplatz) 86972 Altenstadt
Fr. 23.7.2021 bis So. 25.7.2021 1. Mittelaltermarkt Hohenpeißenberg Bergstr. 82383 Hohenpeißenberg (der findet wirklich oben auf dem Berg statt!)
Saatgutbörse Stadtbücherei Augsburg
Sa. 25.02.2023 11-15 Uhr
7. Pflanzen- und Saatgutbörse am Umweltzentrum Schmuttertal
Sa. 18. März 2023 von 10 – 14 Uhr
Aktuell gibt es keine Offene Gartentür!
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Dieser Blog ist unser digitales Tagebuch. Hier berichten wir euch über Neuigkeiten, Erlebnisse und was uns bewegt.
Wir sind ein gemeinnütziges Projekt und eine Initiative des Vereins Transition Town Augsburg e.V..